Der FC Chelsea hat bekanntlich teuer eingekauft, was jedoch noch nicht mit unmittelbarem Erfolg einhergeht. Nach drei Remis und Platz zehn in der Liga sowie der Niederlage im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Dortmund waren die Blues gegen Schlusslicht Southampton gefordert. Oder auch erst einmal überfordert - im Heimspiel an der Stamford Bridge.
Die Saints waren von Anfang an eigentlich mindestens auf Augenhöhe, präsentierten sich nicht nur physisch robust, sondern auch angriffslustig. Schon in der dritten Minute hatten Sulemana und Armstrong eine gefährliche Doppelchance, Koulibaly musste für seinen Keeper Kepa auf der Linie retten. Wenig später köpfte Onuachu nur knapp vorbei (10.). Über weite Strecken hatte der Tabellenletzte sogar mehr vom Spiel.
24. Spieltag
Die Partie glich mitunter einem Abnutzungskampf, in dem den Blues nie wirklich eine Druckphase gelang. Mittelstürmer Fofana hatte nach einer Ecke mal gefährlich abgedrückt (14.), Joao Felix später kaum Druck hinter seinen Kopfball bekommen (39.).
Kurz vor der Pause klingelte es dann - aber auf der Gegenseite: Spezialist Ward-Prowse drehte einen Freistoß aus knapp 25 Metern über die Mauer und brachte das Schlusslicht an der Stamford Bridge in Führung (45.+1). Gar nicht mal unverdient.
Das Spielglück fehlt - Sorgen um Azpilicueta
Im Verlauf des zweiten Abschnitts machten die Hausherren es besser, Potter brachte Sterling und irgendwann auch Havertz und Mudryk, die zunächst auf der Bank gesessen hatten. In größeren Abständen hatte ein nun klar dominantes Chelsea auch Chancen, doch dabei wahrlich nicht das nötige Spielglück.
Traf Mount bei seiner Kopfballchance zumindest noch selbst den Ball kaum, warf sich bei den Versuchen von Joao Felix (65.) und Sterling (68.) ein Saints-Verteidiger gerade noch rechtzeitig in den Weg. Nach Havertz' Flanke hatte Sterling per Kopfball sogar schon Keeper Bazunu überwunden - doch Perraud stand dahinter und rettete auf der Linie (71.). Auf der Gegenseite hätte Armstrong aus dem Nichts aber auch auf 0:2 stellen können (73.).
In der 74. Minute wurde es unschön. Saints-Spieler Mara traf Azpilicueta beim Fallrückzieher-Versuch mit dem Fuß im Gesicht, der Spanier musste zehn Minuten lang behandelt und anschließend auf einer Trage abtransportiert werden.
Von diesem Schock erholten sich die Blues nicht mehr wirklich, Havertz und vor allem Mudryk liefen sich immer wieder fest. Southampton verteidigte aktiv genug, um das erste Ligaspiel von Interimstrainer Ruben Selles zu gewinnen und wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln - während Chelsea Zehnter bleibt.