Für Blues-Coach Antonio Conte war es wohl das letzte Spiel, denn dass der Italiener Chelsea trotz gültigen Vertrags am Saisonende verlassen muss, gilt als ausgemacht. Sein Gegenüber José Mourinho hatte derweil nach League Cup und Europa League die Chance, mit den Red Devils den dritten Titel zu holen. Für Lukaku hatte es nicht ganz für die Startelf gereicht, er saß nach Knöchelproblemen aber immerhin auf der Bank.
Hazard eiskalt vom Punkt
Es entwickelte sich eine taktisch geprägte erste Hälfte mit wenigen Torchancen. Beide Teams wollten erst einmal über Ballbesitz Sicherheit bekommen und scheuten das Risiko. Einen ersten Warnschuss setzte Hazard aus spitzem Winkel (9.). Der Belgier war auf Seiten der Blues der auffälligste Spieler im ersten Durchgang - und sorgte für die entscheidende Szene vor der Pause: Nach einem tollen Pass von Fabregas war Hazard schneller als Jones und wurde im Strafraum vom Defensivmann zu Fall gebracht - Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte lässig ins rechte Eck (22.).
Die Red Devils zeigten sich anschließend nicht geschockt und waren um eine Antwort bemüht. Die ganz großen Torchancen für United gab es im ersten Durchgang allerdings nicht. Pogba (30.) und Sanchez (33.) verzogen aus der Distanz, Jones brachte seinen Kopfball aus spitzem Winkel nicht mehr aufs Tor (45.). Damit ging es mit einer knappen Führung für Chelsea in die Kabinen.
Aus dem Häuschen: Antonio Rüdiger. imago
United drückt, Courtois hält die Null
Nach dem Seitenwechsel war United die klar bessere Mannschaft und drückte auf den Ausgleich. Rashfords Schuss faustete Courtois weg (57.) - und Sanchez' Treffer zählte wegen Abseits nicht (63.). Chelsea stand sehr tief und lauerte auf Konter. Offensiv kam allerdings fast nichts mehr, außer in der 71. Minute: Alonso tauchte frei rechts im Strafraum auf, fand allerdings in de Gea seinen Meister. Die Red Devils entfachten mächtig Druck, Rashford (72.) und Matic (80.) scheiterten an Courtois. Nach einem Standard bot sich Pogba die Riesenchance zum Ausgleich, er nickte die Kugel freistehend aus sechs Metern am Kasten vorbei (82.). Da auch Matics Kopfball das Ziel verfehlt hatte (90.+3), endete die Partie nach fünf Minuten Nachspielzeit mit einem 1:0 für Chelsea, das zum achten Mal den englischen Pokal holte.
Champion Rüdiger
Damit krönte sich auch der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger zum FA-Cup-Champion - es ist sein erster Titel als Profi. Der Innenverteidiger stand in der Startformation Chelseas und überzeugte mit einer guten Leistung. Der frühere Stuttgarter und Roma-Profi war im vergangenen Sommer nach London gewechselt und steht auch im vorläufigen WM-Kader des DFB-Teams.