Der FC Chelsea setzte in der Startelf etwas überraschend auf Cankovic statt James im zentralen Mittelfeld, während bei Barcelona Geyse statt Oshoala im Sturmzentrum begann. Es war aber Flügelangreiferin Hansen, die in der 4. Minute ein erstes beeindruckendes Ausrufezeichen setzte. Die Norwegerin zog von rechts aus in die Mitte und ließ dabei auch DFB-Nationalspielerin Leupolz stehen. Aus etwa 22 Metern zog sie mit der linken Innenseite ab und traf sauber ins lange Eck. Die deutsche Keeperin Berger war bei dem halbhohen Versuch chancenlos.
Ein kurzer Schreckmoment dann in der 17. Minute: Berger musste länger behandelt werden, für die 32-Jährige ging es aber letztlich weiter. Viel bekam sie nicht zu tun, noch weniger allerdings ihr Barça-Pendant Panos - bis zur 30. Minute. Chelsea hatte den Druck allmählich verstärkt, ehe Kerr per Kopf auf Reiten verlängerte. Die Angreiferin umkurvte Panos, doch Bronze rettete unmittelbar vor der Linie mit der Hüfte.
Bronze muss verletzt raus - Torrejon im Pech
Trainerin Emma Hayes reagierte zur Pause und brachte nun doch James für Cankovic, doch den großen Effekt hatte diese Maßnahme auch nicht. In der chancenarmen zweiten Hälfte war Barcelona um Ballbesitz bemüht, was auch vortrefflich gelang. Bis auf ein Schüsschen von James (53.) brachten die Londonerinnen offensiv so gut wie nichts zustande. Auch durch die Verletzung von Bronze (68.) ließen sich die Katalaninnen nicht mehr aus der Ruhe bringen, vielmehr wäre in der 82. Minute beinahe das 2:0 gelungen. Nach einer Ecke köpfte die eingewechselte Torrejon das Leder an den Pfosten, Chelsea hatte sie am langen Pfosten schlicht übersehen.
In der Nachspielzeit scheiterte Rolfö noch einmal aus spitzem Winkel an der aufmerksamen Berger, von einer bedeutsamen Schlussoffensive der bemühten, aber recht einfallslosen Blues war hingegen nichts zu erkennen. Die Katalaninnen, die an der Stamford Bridge 61 Prozent Ballbesitz hatten, gehen mit dem mehr als verdienten 1:0-Sieg mit einer glänzenden Ausgangsposition ins Rückspiel am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr).
Das Duell mit Chelsea ist die Neuauflage des Endspiels der Königsklasse von 2021. Damals setzte sich Barça mit 4:0 gegen die Londonerinnen durch. Im zweiten Semifinale stehen sich am Sonntag (15.30 Uhr) der VfL Wolfsburg und der FC Arsenal gegenüber. Arsenal hatte im Viertelfinale die Frauen von Bayern München ausgeschaltet.