Ohne Rüdiger (Leistenprobleme) und Havertz (zunächst auf der Bank), dafür das erste Mal seit 19. Februar mit Lukaku in der Startelf ging Chelsea in das Derby gegen Arsenal. Mit der Euphorie des FA-Cup-Finaleinzugs im Rücken übernahmen die Blues direkt die Spielkontrolle, die zuletzt formschwachen Gunners (drei Niederlagen in Folge) konzentrierten sich zunächst auf die Defensive. Diese wurde von Arteta erst in einer Dreierkette angeordnet, relativ schnell stellte der Spanier aber auf vier Verteidiger um.
Entgegen des Spielverlaufs, den Chelsea in den ersten Minuten konsequent auf das Tor der Gäste zuschnitt, ging Arsenal nach 13 Minuten in Führung. Dafür verantwortlich waren die Blues jedoch selbst, denn Christensen spielte viel zu kurz zurück zu Mendy, was Nketiah nutzte und frei vor dem CFC-Keeper links unten einschoss. Artetas Plan schien nun aufzugehen, seine Mannschaft konnte den Vorsprung aber nicht lange halten: Werner wurde vor dem Strafraum nicht wirklich angegriffen und zog aus 18 Metern ab, Xhaka fälschte den Schuss entscheidend und unhaltbar ins kurze Eck ab (17.).
Smith Rowe erst höchst präzise, dann zu ungenau
Die Blues korrigierten somit den Ausrutscher, konnten den Druck in der Folge aber nicht mehr ähnlich hoch halten. Mount hätte beinahe für das 2:1 gesorgt (20.), auf der Gegenseite verpasste Nketiah zunächst seinen zweiten Treffer am Abend (24.). Genauer zielte drei Minuten später Smith Rowe, der am Ende eines überragenden Konters der Gunners direkt von der Strafraumgrenze abzog und flach wie präzise rechts unten einschoss - 2:1 für Arsenal.
Chelsea wurde erneut für ein fahriges Defensivverhalten bestraft, konnte sich aber schnell wieder zurück ins Spiel arbeiten. Nach einer Balleroberung von Werner auf links kam Mount zum Flanken, die Hereingabe schloss der eingelaufene Azpilicueta ins linke Eck ab - 2:2. Das muntere Spiel an der Stamford Bridge, die erstmals nur von den Dauerkartenbesitzern der Blues sowie von Gästefans gefüllt werden durfte, blieb auch bis zur Pause höchst ansehnlich. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs ließ Smith Rowe gleich mehrere Blues im Strafraum stehen, verfehlte aus zentraler Position das rechte Eck aber knapp und vergab somit die erneute Führung (45.).
Erneuter Aussetzer der Blues - Sakas Schlusspunkt
Nach Wiederanpfiff holte das aber Nketiah nach, erneut wurde er von der Defensive der Blues eingeladen: Der Klärungsversuch des eingewechselten Thiago Silva prallte im Strafraum von Sarr wieder vor die Füße des Angreifers, der unter Bedrängnis die Kugel letztlich an Mendy vorbeistocherte (57.). Der Eindruck, dass sich die Defensive der Hausherren seit Wiederanpfiff stabilisiert hatte, war somit dahin - die Blues rannten zum dritten Mal einem Rückstand hinterher.
Es folgten wütende Angriffe des Champions-League-Siegers, diesmal konnten die Gunners dem hohen Druck aber standhalten. Marcos Alonso hatte nach 64 Minuten die beste Chance auf das 3:3, in seinen Abschluss warfen sich aber mehrere Verteidiger inklusive Ramsdale. Arsenal schaffte es fortan immer häufiger, die Blues vom eigenen Tor fernzuhalten, musste sich aber zeitgleich vorwerfen lassen, nicht rechtzeitig für die Entscheidung gesorgt zu haben - Cedric und Tavares agierten im Strafraum zu überhastet (82.). Für einen vierten Treffer sollte es aber dennoch reichen, da Azpilicueta Saka im Strafraum zu Fall brachte und der Gefoulte den fälligen Strafstoß sicher verwandelte (90.+2).
Das Spiel war entschieden und der Negativlauf der Gunners beendet. Durch das 4:2 ist Arsenal nun wieder punktgleich mit dem Vierten Tottenham, während Chelsea es verpasste, den Vorsprung auf die Spurs auszubauen.