Bundesliga

BVB trennt sich von Trainer Marco Rose

Nach Saisonanalyse

BVB trennt sich von Trainer Rose - Nachfolger Terzic?

Auch in der Champions League hinter den Erwartungen zurückgeblieben: Marco Rose.

Auch in der Champions League hinter den Erwartungen zurückgeblieben: Marco Rose. AFP via Getty Images

"Dies ist das Ergebnis einer intensiven Saisonanalyse am Donnerstag, an der neben Rose auch Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Matthias Sammer teilgenommen haben", teilte der BVB am Freitagmittag mit.

Am Donnerstag hatten alle Parteien nach kicker-Informationen rund drei Stunden getagt. Nachdem eine Entlassung Roses gar nicht das eigentliche Ziel des Gesprächs war, ergaben sich daraus aber mehr und Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit, sodass am Ende dieser Entschluss gefällt wurde. Bis Mitte der Woche hatte der Trainer sogar noch an möglichen Neuverpflichtungen mitgearbeitet.

Ein Nachfolger könnte schnell gefunden sein: Viel spricht dafür, dass Roses Vorgänger auch sein Nachfolger wird und Edin Terzic nach seiner Zeit als Interimstrainer in der vergangenen Saison ab kommender Spielzeit fest als Cheftrainer übernimmt. Aktuell agiert der 39-Jährige im Klub als Technischer Direktor.

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"Dieser Tag ist kein einfacher für uns alle, denn die gegenseitige Wertschätzung untereinander war, ist und bleibt groß", wird Watzke in der Pressemitteilung zitiert. "Nach einer Saison, die aus unterschiedlichen Gründen unbefriedigend war, mussten wir feststellen, dass wir in vielen Teilbereichen nicht das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausgeholt haben."

Was er meint: Roses Team enttäuschte vor allem in den Pokal-Wettbewerben. In der Champions League scheiterte der BVB trotz zwei Siegen zum Start in einer vergleichsweise leichten Gruppe an Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon, in der Europa League sorgte ein blutleerer Auftritt beim 2:4 im Heimspiel gegen den späteren Finalisten Glasgow Rangers für ein Aus in der Zwischenrunde. Im DFB-Pokal scheiterte Dortmund als Titelverteidiger am Zweitligisten FC St. Pauli.

Durch die ganze Saison zogen sich Abwehrprobleme, die Rose bei seinem Dienstantritt im vergangenen Sommer als eine der wichtigsten Aufgaben präsentiert hatte. Stattdessen kassierte Dortmund sogar noch mehr Gegentore, alleine in der Liga waren es 52 in 34 Spielen. Zudem fehlte es dem Team an Konstanz, desaströse Liga-Auftritte wie gegen Bayer Leverkusen (2:5) und in den wichtigen Spielen wie bei Sporting Lissabon, gegen Glasgow oder gegen St. Pauli hatten intern Zweifel am Trainer genährt, der allerdings die gesamte Spielzeit mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte.

Rose: "Überzeugung aller Verantwortlichen nicht mehr vorhanden"

"Ich kann klar sagen, dass ich mit Marco die Saison plane", hatte Lizenzspielleiter Kehl noch Anfang Mai gesagt. Bereits da hatte Kehl aber auch auf die abschließende Runde verwiesen: Es sei so, „dass wir uns nach der Saison zusammensetzen, denn wir haben ein paar Themen zu besprechen und auch ein paar kritische Dinge zu analysieren. Und dann hoffe ich, dass wir es in der neuen Saison gemeinsam besser machen". Nun endet die Zusammenarbeit bereits nach einem Jahr wieder. Rose war im Sommer 2021 für eine Ablösesumme in Höhe von fünf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach gekommen und mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet worden.

"Trotz einer schwierigen Saison mit vielen Unwägbarkeiten war ich von unserem Weg überzeugt", sagt Rose. "Während unseres Gespräches ist in mir der Eindruck gereift, dass die hundertprozentige Überzeugung aller Verantwortlichen nicht mehr vorhanden ist. Letztlich haben wir uns deshalb gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden."

Mit Rose müssen auch dessen Co-Trainer Alexander Zickler und René Maric sowie Athletiktrainer Patrick Eibenberger gehen.

jpe, pak

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