Internationale Klasse
Joshua Kimmich
Stand der 24-Jährige in der Sommer-Rangliste noch als defensiver Außenbahnspieler auf Rang 1 der Internationalen Klasse, liegt er nun in einer anderen Kategorie auf dem Spitzenplatz: im defensiven Mittelfeld. Auch wenn sein Auftreten im Zentrum noch nicht ausgereift ist: Kimmich zeigte nicht nur seinen absoluten Siegeswillen, sondern ein noch einmal verbessertes Passspiel, hohe Präsenz in direkten Duellen und eine beeindruckende Laufleistung (12,57 Kilometer pro 90 Minuten, kein Bundesliga-Spieler lief mehr). Für Niko Kovac und auch Hansi Flick war er nahezu unverzichtbar: Kimmich stand von allen FCB-Feldspielern am längsten auf dem Platz.
Charles Aranguiz
Aranguiz spielt zwar einfach, aber enorm effektiv und prägt bei Leverkusen damit die Statik zwischen Defensive und Offensive. Sein Sonderstatus bei Bayer ist auch daran ablesbar, dass er als Einziger regelmäßig von Trainer Peter Bosz öffentlich gelobt wird. Normalerweise verzichtet der Niederländer auf eine mediale Einzelkritik seiner Profis.
Konrad Laimer
Der 22-Jährige ist eine prägende Figur im Spiel von Herbstmeister RB Leipzig. Er leistete sich keine kapitalen Ausreißer nach unten, sondern lieferte überwiegend auf konstant hohem Niveau ab. Auffällig: Nur in zwei Spielen fehlte er - beide Partien verlor RB (gegen Schalke und Freiburg). Zudem sammelte er in 15 Ligaeinsätzen vier Scorerpunkte (zwei Treffer, zwei Vorlagen).
Suat Serdar
Der Neu-Nationalspieler steht sinnbildlich für die positive Entwicklung der Königsblauen und spielte eine sehr auffällige Halbserie. Nicht nur, weil er robust abräumen kann, sondern weil er darüber hinaus auch noch einen Sinn für offensive Vorstöße hat. Sechs Tore in 14 Einsätzen sprechen eine deutliche Sprache.
Denis Zakaria
In der zurückliegenden Hinrunde bewies der Mittelfeldspieler der Mönchengladbacher Borussia, warum einige Vereine speziell aus England ihn im Auge haben. Ob als Solo-Sechser oder zentraler Teil der Dreierkette: Der 23-Jährige überzeugte mit seiner starken Ballführung, seiner Zweikampfstärke und seiner Übersicht - auch wenn zwischenzeitlich die Kräfte nachließen.
Im weiteren Kreis
Omar Mascarell
Der Spanier startete neu und zählt inzwischen zu den wichtigsten Akteuren im Kader des neuen Trainers David Wagner, der den 26-Jährigen zu Beginn der Wintervorbereitung vom Vize-Spielführer zum Kapitän der Schalker beförderte.
Axel Witsel
Die Klasse seiner ersten Halbserie beim BVB hat der Belgier auch in dieser Hinrunde nicht erreicht, weil auch er seinem Team nicht die lange vermisste defensive Stabilität verleihen konnte. Dafür überzeugte der 30-Jährige umso mehr vor des Gegners Tor: Witsel erzielte drei Treffer selbst und bereitete drei weitere vor - in lediglich 13 Liga- spielen.
Diego Demme
Neben Konrad Laimer ist der 28-Jährige der zweite RB-Profi, der es in die Rangliste des defensiven Mittelfelds geschafft hat. Dabei waren die Erwartungen an ihn im Sommer eher gering. Doch der international regelrecht auftrumpfende Demme ließ sich davon nicht beirren, sicherte sich seinen festen Platz im Leipziger Aufgebot und führte den aktuellen Herbstmeister seit der Verletzung Willi Orbans sogar als Kapitän aufs Feld.
Sebastian Rode
Im Sommer stufte ihn die kicker- Redaktion noch in der Internationalen Klasse ein, dieses Niveau jedoch konnte er in der Hinserie nicht halten - wenngleich er zu den Konstanten der Eintracht zählte. Rode reibt sich weiterhin auf, ist als Führungsfigur unumstritten und erzielte gegen Bremen und Hertha BSC zwei wichtige Tore. Was ihm diesmal fehlte, war die Stabilität auf einem höheren Niveau.
Thomas Delaney
Zu Saisonbeginn ohne Stammplatz, am Hinrundenende verletzt: Leicht hatte es der Dortmunder in der abgelaufenen Hinserie nicht. Wenn er allerdings spielte, half er dem BVB durch seine Robustheit.
Maximilian Arnold
Den Wolfsburger zeichneten konstant ordentliche Noten und darüber hinaus eine hohe Effektivität auf internationalem Geläuf in der Europa League aus.
Wer warum fehlt
Thiago
Dass der Spanier das Potenzial für die Weltklasse besitzt, ist unbestritten. Abrufen konnte er sein Leistungsvermögen in der Hinrunde allerdings nie. Im Gegenteil: Der Bayern-Profi enttäuschte auf ganzer Linie.