Die Personalsorgen der Bremer hatten sich vor dem Spiel vergrößert, so musste Trainer Florian Kohfeldt auf Veljkovic (Wade), Mbom (Gelb-Sperre) und Rashica (Sehnenverletzung im Oberschenkel) verzichten, auch Möhwald fehlte Gelb-Rot-gesperrt. Im Vergleich zur 3:5-Niederlage gegen Wolfsburg gab es zwei Wechsel: Für Mbom und Rashica spielten Chong und Sargent.
Bei den Schwaben gab es nach der 1:3-Niederlage gegen Bayern München lediglich einen Wechsel: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo ließ Kalajdzic anstelle von Förster (Bank) stürmen.
Flotter Beginn in einem temporeichen Spiel
Bundesliga: 10. Spieltag
Werder begann flott, machte anfangs viel Tempo, sorgte auf den Außen für Betrieb und schnürte den VfB in dessen Hälfte ein. Osako bot sich rasch die Chance zur Führung, der Japaner verzog aber knapp aus 15 Metern (5.).
Etwa zehn Minuten dauerte es, ehe sich die Schwaben anmeldeten, die Partie allmählich offener gestalteten und sich auch vor dem gegnerischen Tor blicken ließen - Wamangituka (13.) und Sosa (14.) stellten Pavlenka auf die Probe.
Es war ein unterhaltsames Spiel mit recht hohem Tempo, allerdings auch vielen Fehlpässen. Vor allem in finalen Drittel wurde es hüben wie drüben zuweilen recht hektisch.
Wenig überraschend, dass das Tor nicht aus dem Spiel heraus fiel. Chong ging übermotiviert in den Zweikampf mit Endo und verursachte einen Strafstoß, den Wamangituka souverän verwandelte (31.).
Werder nicht zwingend
Augen zu und durch: Werder Joshua Sargent (M.) beim Kopfball. imago images
Danach drängten die Hanseaten zwar auf den Ausgleich, entwickelten dabei aber keine echte Torgefahr und mussten folglich mit einem Rückstand zum Pausentee. Unter dem Strich war die Führung der Gäste verdient, da sie zielstrebiger agierten, etwas mehr Präsenz in den Zweikämpfen hatten und daraus resultierend auch einen Tick gefährlicher waren.
Der VfB stellte sich auch nach Wiederanpfiff geschickt an. Die Schwaben standen defensiv grundsolide, ließen nichts zu und sorgten obendrein über Sosa (48.) und Mangala (55.) für Entlastung.
Nach einer Stunde reagierte Kohfeldt und brachte mit Selke und Woltemade (Sargent und Bittencourt gingen raus) frische offensive Leute - und Werder erhöhte die Schlagzahl. Die Partie wurde wilder, auch weil die Kräfte nachließen und sich Fehler einschlichen.
Das galt jedoch nicht für die Stuttgarter Defensive, die präsentierte sich weiter bockstark - zum Leidwesen der Bremer, bei denen Schmid nach 80 Minuten sein Bundesliga-Debüt gab. Die Hanseaten rannten unermüdlich an, rannten sich aber auch immer wieder fest.
In der Nachspielzeit geht's nochmal ab
In der Nachspielzeit wurde es noch einmal turbulent. Zuerst kam es zu einem folgenschweren Missverständnis zwischen Toprak und Pavlenka, von dem Wamangituka profitierte. Der Kongolese durfte aufs leere Tor zulaufen, tat dies aber aufreizend langsam, ehe er aus kürzester Distanz zum 2:0 einschob (90.+1). Nach einem Disput mit Selke sahen beide Spieler noch die Gelbe Karte. Das war aber noch nicht alles in diesem Spiel, denn Selke hatte mit seinem Kopfballtreffer zum 2:1-Endstand das letzte Wort (90.+3).
Beide Mannschaften haben nun fast eine Woche Zeit, ehe es wieder ernst wird - dann stehen aber beide Teams vor schweren Aufgaben: Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist Bremen in Leipzig zu Gast, Stuttgart empfängt zur selben Zeit Borussia Dortmund.