Nach der 1:2-Pleite in Cottbus änderte Bremens Trainer Thomas Schaaf sein Team auf zwei Positionen: Für Borowski und den Neuzugang Magnin, der vergangene Woche ein solides Debüt gab, kamen Skripnik und Frings zurück in die Anfangsformation. VfB-Coach Felix Magath sah keinen Anlass, seine Elf im Vergleich zum 3:0-Heimerfolg gegen den HSV umzustellen und schickte das gleiche Personal aufs Feld.
Die beiden Teams zeigten sich von Beginn an laufstark und gewillt, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Das Spiel war ausgeglichen, die Mannschaften störten sich gegenseitig schon früh, so dass sich wenig Chancen ergaben. Nach einer Viertelstunde kristallisierte sich der VfB als aggressivere, kampfstärkere Elf heraus. So hatte Seitz nach einem genauen Pass von Balakov die beste Möglichkeit bis dahin, aber Rost kam rechtzeitig aus seinem Kasten und klärte (21.). Werder wirkte durch das starke Auftreten der Schwaben etwas verunsichert. Die Spitzen Bode und Ailton hingen in der Luft, da das Pass-Spiel der Bremer in dieser Phase zu ungenau war. Erst nach einer halben Stunde schaffte die Schaaf-Elf es, Ruhe ins Spiel zu bringen. Es gelang den Gastgebern mit einer guten Komination zwischen Tijkuzu und Ailton die Abwehrkette des VfB auszuhebeln. Der Namibier vergab jedoch (35.). Mit einem weiteren simplen Spielzug schaffte es Werder, in der 39. Minute zum Erfolg zu kommen: Baumann spielte einen langen Ball auf Lisztes, der quer zu Bode passte. Der Stürmer schob aus acht Metern ein. Diese 1:0-Halbzeitführung war nicht unbedingt verdient, da Stuttgart das Spiel über weite Strecken im Griff hatte. Balakov und Seitz hatten großen Freiraum auf der linken Seite, schafften es aber nicht, daraus Kapital zu schlagen.
Im zweiten Durchgang machte Werder trotz Führung weiter Druck auf das Tor von Hildebrand. Die Schwaben konterten. Die Hintermannschaft der Gäste funktionierte und so ergaben sich kaum Torchancen. Nach einer knappen Stunde wendete sich das Blatt und Stuttgart gewann die Überlegenheit zurück. Dies wurde in der 62. Minute gleich belohnt: Wenzel gewann über links das Laufduell gegen Ernst und flankte auf den ungedeckten Ganea, der den Ball nur einnicken brauchte. In der Folgezeit drehten wieder die Bremer auf und erspielten sich auch eine Reihe guter Chancen, konnten diese aber nicht in Tore ummünzen. Ailton vergab drei Mal hintereinander (72., 73., 75.). Wieder drehte die Partie und Stuttgart war am Drücker. Mit viel Einsatzwillen und Kampfgeist schaffte es der VfB, den 2:1-Führungstreffer zu erzielen: Seitz setzte sich erneut über links durch und schoss aus spitzem Winkel. Rost wehrte ab, aber der eingewechselte Tiffert stand goldrichtig und staubte ab (84.). Die Schwaben verteidigten in den letzten Minuten ihren Vorsprung.
Der VfB agierte bissiger und aggressiver und schaffte mit großem Kampfgeist den Auswärtscoup in Bremen. Herausragende Akteure waren dabei Tiffert, der als Joker stach, und Balakov, der dem Spiel deutlich seinen Stempel aufdrückte und mit einem riesigen Laufpensum den VfB zum Sieg führte.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend