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Pizarro-Gala gegen Meppen

Der Peruaner spielte 90 Minuten durch

Pizarro-Gala gegen Meppen

Hat gut lachen: Claudio Pizarro spielte 90 Minuten durch und erzielte zwei Treffer.

Hat gut lachen: Claudio Pizarro spielte 90 Minuten durch und erzielte zwei Treffer. imago

Entgegen seiner Aussage nach dem Test gegen Emmen ließ Kohfeldt in der Abwehr erneut mit einer Viererkette agieren. Henry Rorig aus der U19 gab in dieser den Rechtsverteidiger, links lief erneut Thore Jacobsen auf. Das Innenverteidiger-Duo bildeten Sebastian Langkamp und Niklas Moisander. Flexibel agierten die Bremer in der Offensive. Gegen den Ball wurde ein 4-4-2 praktiziert, in dem Yuya Osako und Joshua Sargent - trotz einer Regionalliga-Partie der U23 dieses Mal bei den Profis dabei – auf den Außenbahnen aufliefen. Nuri Sahin und Davy Klaassen spielten im Zentrum, wobei der Niederländer seine Rolle deutlich offensiver interpretierte. Max Kruse und Claudio Pizarro bildeten das Sturmduo, das bei eigenem Ballbesitz durch den entweder vorrückenden Osako oder Sargent zur Dreierspitze avancierte.

Domaschke schenkt Werder die Führung – Meppen versteckt sich nicht

Werder traf im ersten Durchgang auf einen Gegner, der partiell durchaus auf Augenhöhe agierte, sich keinesfalls versteckte und zu mehreren Chancen kam. Die beste vergab dabei Innenverteidiger Marco Komenda, der nach einem Freistoß von Kapitän Thilo Leugers den Ball an den Querbalken köpfte (29.) Leugers war zuvor auch an der zweiten Großchance der Meppener beteiligt: Nach einem Ballverlust von Sahin im Aufbauspiel leitete er den Ball schnell auf Außenbahnspieler Marius Kleinsorge weiter, der an Luca Plogmann im Bremer Kasten scheiterte (13.). Zu diesem Zeitpunkt lagen die Meppener bereits im Hintertreffen, da Schlussmann Eric Domaschke in der 6. Minute bei einem Rückpass patzte und Claudio Pizarro den Ball auf dem Silbertablett servierte.

Der Routinier bedankte sich und schob souverän ein. Auch am zweiten Treffer war der Bremer Publikumsliebling beteiligt. Nach einem Kruse-Freistoß aus dem Halbfeld legte er den Ball von der Torauslinie auf den Torschützen Osako quer. Das variable Spiel in der Offensive wiederum war zwar durchaus gut anzuschauen, allerdings selten effektiv. Somit war es wenig verwunderlich, dass die Bremer Treffer aus einem Geschenk des Gegners und einer Standardsituation resultierten.

Pizarro krönt seinen Auftritt

Wie bereits am Dienstag gegen Emmen verflachte auch in dieser Testpartie das Bremer Spiel zunächst in der zweiten Hälfte. Freilich auch, weil Kohfeldt erneut fleißig durchwechselte und vier weiteren Spielern aus der U19 einen Profi-Einsatz gab. Meppen agierte zunächst bissiger in den Zweikämpfen und kaufte Werder zweitweise damit den Schneid ab. Nachdem Mirco Born zunächst frei vor Plogmann scheiterte (47.), verkürzte Deniz Undav zunächst per Kopf (59.) und scheiterte zehn Minuten später mit einem strammen Abschluss an Plogmann. Statt 2:2 hieß es wenig später 3:1 aus Bremer Sicht, da Klaassen im Umschaltspiel seinen Platz auf der rechten Seite nutzte und mustergültig den eingewechselten Pascal Hackethal bediente, der souverän vollstreckte. Wenig später verkürzte erneut Undav akrobatisch nach einer Flanke von Martin Wagener, ehe Pizarro im Schlussspurt seine Leistung krönte. Zunächst bereitete er per Doppelpass das 4:2 von Sargent vor, ehe er in der 90. Minute selbst einköpfte. Von den fünf Bremer Treffern erzielte er somit zwei selbst und bereitete zwei weitere vor – eine echte Gala des Peruaners.

Pressing - und dann?

Durchaus zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft zeigte sich Cheftrainer Kohfeldt. "Trotz der Platzverhältnisse haben wir immer wieder mutigen Kombinationsfußball gespielt. Die Art und Weise des Fußballs, für den wir stehen wollen, war also zu sehen", ist der frischgebackene Familienvater, dessen zweites Kind am Donnerstag zur Welt kam, prinzipiell zufrieden, um zugleich auch Optimierungsbedarf anzusprechen: "Wir müssen darüber reden, was wir machen, wenn das Pressing überspielt ist. Das war heute nicht so gut." Trotz der Niederlage gegen Emmen war es für Kohfeldt insgesamt allerdings eine gute Länderspielpause mit zwei Testsiegen. "Das Fazit fällt insgesamt positiv aus. Heute hat auch das Ergebnis gestimmt."

Karsten Lübben