Werder Bremens Coach Thomas Schaaf wechselte nach der 1:2-Auftaktniederlage bei Borussia Dortmund nur einmal - Petersen kam für Ignjovski. Diese Maßnahme hatte allerdings weitreichende Umstellungen zur Folge: Fritz spielte links hinten, Junuzovic auf der Sechs, de Bruyne rückte ins Mittelfeld, während Petersen vorne stürmte.
HSV-Trainer Thorsten Fink reagierte auf die 0:1-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg mit vier Änderungen: Jiracek und Badelj bildeten die Doppel-Sechs und gaben damit ihr Debüt bei den Rothosen. Außerdem kamen noch Ilicevic und Rudnevs zum Zug. Diekmeier, Skjelbred, Sala und Berg mussten auf die Bank. Der erst am Freitag für 13 Millionen Euro verpflichtete van der Vaart war noch nicht spielberechtigt und stand somit nicht zur Verfügung.
Das 97. Nord-Derby brauchte nicht allzu lange, um Fahrt aufzunehmen. Bereits in der vierten Minute gab es den ersten großen Aufreger, als Petersen großes Pech hatte und den Ball nur an die Unterkante der Latte köpfte. Werder hatte den besseren Start erwischt, war von Beginn um Kontrolle bemüht und machte aufgrund einer zielstrebigeren Spielweise den klar besseren Eindruck.
Der 2. Spieltag
Die Hamburger ihrerseits waren primär um Stabilität bedacht, agierten offensiv aber strukturlos und konnten SVW-Keeper Mielitz folglich nicht in Gefahr bringen. Dennoch war es ein rassiges, temporeiches und ziemlich umkämpftes Duell, in dem aber nur Werder zu Chancen kam - Hunt (13.), Arnautovic (14.), Prödl (18.) und erneut Arnautovic (25.) hatten jedoch kein Abschlussglück.
Die Bremer hatten mehr Ballbesitz, zeigten die reifere Spielanlage und verlegten das Geschehen in die gegnerische Hälfte, allerdings rannten sie sich oftmals in der vielbeinigen und dicht gestaffelten HSV-Defensive fest und entwickelten daher kaum echte Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite waren die Hamburger offensiv an Harmlosigkeit kaum zu überbieten - im gesamten ersten Durchgang konnte sich der HSV keine einzige nennenswerte Möglichkeit erarbeiten. Anders der SVW, der nach 41 Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekam (Bruma an Elia). Hunt schoss aber zu unplatziert und scheiterte an Adler, sodass es letztlich doch torlos in die Kabinen ging (42.).
Hunt übernimmt erneut die Verantwortung - Debüt von Akpala
Mit Händen und Füßen: Werders Fritz gegen Son (re.).
Fink brachte zum Seitenwechsel Tesche für den angeschlagenen Badelj, der bei seinem Bundesliga-Debüt weitgehend unauffällig gespielt hatte. Genau wie sein Landsmann Ilicevic, der jetzt aber mit einem zu unplatzierten Fernschuss imerhin für die erste Duftmarke der zweiten Hälfte sorgte (47.). Der HSV wirkte nach Wiederanpfiff mutiger, leistete sich aber in der 51. Minute den nächsten schweren Fehler: Aogo ließ im eigenen Sechzehner gegen Petersen das Bein stehen - Elfmeter! Hunt bewies enormes Selbstbewusstsein, trat erneut an und verwandelte diesmal sicher ins rechte Eck (51.).
Die Rothosen zeigten sich von dem Rückstand wenig beeindruckt und legten den Schalter nun um. Rudnevs (63.) und Ilicevic (65.) hatten kein Glück und mussten dann den nächsten Nackenschlag einstecken: Fritz nahm Jiracek den Ball ab und spielte direkt auf Hunt weiter, der dann auch noch das Auge für Petersen hatte - 2:0 (67.). Zwei Minuten später wäre fast alles klar gewesen, doch Adler vereitelte innerhalb weniger Sekunden gleich zwei gute Chancen der Hausherren - zuerst gegen Arnautovic, dann gegen Junuzovic - und hielt die leisen Hoffnungen der Hamburger damit weiter am Leben.
Fink zog alle Register und brachte mit Berg und Beister frische Angreifer. Der HSV wollte es noch einmal wissen und blies zur Schlussoffensive. Weil aber Jiracek (71.), Bruma (77.) und Beister (82.) teils beste Gelegenheiten ausließen, war an der verdienten Niederlage nicht mehr zu rütteln.
Am kommenden Wochenende herrscht aufgrund der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien Pause in der Bundesliga, die erst wieder in zwei Wochen ihren Pforten öffnet. Werder Bremen ist dann am Samstag, den 15. September, bei Hannover 96 gefordert (15.30 Uhr). Tags darauf gastiert der Hamburger SV bei der Frankfurter Eintracht (17.30 Uhr).