Hielt Bremen durch zahlreiche Paraden im Spiel: Tim Wiese (re.), der hier gegen Milenko Acimovic pariert. picture alliance
Bremens Trainer Thomas Schaaf wechselte nach dem 2:2 in Nürnberg dreimal. Kapitän Frings musste wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel passen, Boenisch und Rosenberg fanden sich auf der Bank wieder. Dafür begannen Pasanen, Borowski und Niemeyer.
Austria-Coach Karl Daxbacher nahm im Vergleich zum 2:2 im Hinspiel gegen Bremen fünf Änderungen an seiner Startformation vor. Der wiedergenesene Stammkeeper Safar kehrte nach seiner Oberschenkelprellung für Almer ins Tor zurück, Hattenberger, Leovac, Liendl und Schumacher liefen statt Standfest (Adduktorenzerrung), Ortlechner, Baumgartlinger und Diabang auf.
Bremen war von Beginn an bemüht, die Kontrolle über die Partie zu erlangen und suchte den Weg nach vorne. Gegen defensiv ausgerichtete Österreicher erarbeitete sich Werder klare optische Vorteile, agierte in vorderster Front aber nicht zwingend genug. Ein Niemeyer-Schuss aus der zweiten Reihe, der links vorbei strich (8.), war zunächst der einzig nennenswerte Torversuch des Bundesligisten.
Von der Austria war lange nichts zu sehen. Die Wiener beschränkten sich vorerst darauf, die Norddeutschen vom eigenen Tor fernzuhalten. Das änderte sich nach 18 Minuten, als die Gäste ihren ersten gefährlichen Konter setzten. Acimovic brach links durch und lief schräg auf Wiese zu, der mit einer glänzenden Reaktion aber die Gästeführung verhinderte. Nur fünf Minuten später hatte Werder ein zweites Mal Glück, als Fritz Leovac im Strafraum von hinten attackierte und am Fuß traf, Referee Stefan Johannesson aus Schweden aber weiterspielen ließ (23.).
Die Hausherren spielten weiter gefällig, aber harmlos. Eine abgefälschte Fritz-Hereingabe, die Safar mit dem Fuß abwehrte, war noch eine der größeren Werder-Möglichkeiten (25.). Dagegen hatte Wien weitere zwei Zeigerumdrehungen später erneut die Chance zur Führung. Liendl schickte Sulimani auf die Reise, der von Pasanens Stellungsfehler profitierte, alleine vor Wiese aber im starken Schlussmann der Schaaf-Elf seinen Meister fand (27.).
Bis zur Pause änderte sich das Bild nicht. Bremen strahlte auch deshalb keine Gefahr aus, weil die zuletzt so gefährlichen Standards von Özil und Marin viel zu ungenau in den Sechzehner segelten. Als es doch einmal gefährlich zu werden schien, sprang Hunt frei vor Safar das Leder an die Hand (35.). Den Schlusspunkt des ersten Abschnitts setzten dann wieder die Gäste, Leovacs fulminanter 20-Meter-Schuss strich jedoch am Ziel vorbei (40.).
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Schaaf reagierte zur Pause und brachte Hugo Almeida, der nach seiner Verletzung erstmals wieder seit dem dritten Spieltag zum Einsatz kam, für Bargfrede, während Daxbacher auf der Gegenseite die Keeper wechselte. Der angeschlagen ins Spiel gegangene Safar machte wegen anhaltender Oberschenkelprobleme für Almer Platz.
Der zweite Abschnitt war gerade eine Minute alt, als Wiese erneut im Mittelpunkt stand. Baks Kopfball in Folge einer Ecke hätte genau gepasst, doch der Werder-Schlussmann zeigte sich einmal mehr bestens aufgelegt und fischte die Kugel aus dem Eck (47.). Bremens Nummer eins avancierte in der Folge immer mehr zur Bremer Lebensversicherung. Acimovics Freistoß (52.) wäre genauso im Tor gelandet, wie der Eckball des Wiener Kapitäns (58.), hätte Wiese nicht zweimal spektakulär gerettet, ehe er auch noch Januzovics Knaller sehenswert um den Pfosten drehte (58.).
Während die Österreicher immer wieder zielstrebig vor dem Bremer Tor auftauchten, ließ der Bundeligist eben jene Geradlinigkeit in der Spitze vermissen und musste bis zur 64. Minute warten, ehe sich endlich die dicke Chance zur Führung bot. Von Özil glänzend bedient, hämmerte Hugo Almeida das Spielgerät aus 16 Metern flach aufs Tor. Almer konnte nicht festhalten, doch der ebenfalls eingewechselte Rosenberg setzte den Nachschuss genau in die Arme des Wiener Ersatztorhüters.
Es war nicht der Tag der Bremer Offensive, die das Match zwar mittlerweile wieder bestimmte, sich in Strafraumnähe aber ein ums andere Mal verzettelte. Weil im Sechzehner nur wenig klappte, packte Naldo aus knapp 30 Metern die Brechstange aus, Almer parierte den Hammer des Brasilianers aber sicher (73.).
Eine Viertelstunde blieb Werder noch, und Borowski sollte in der Schlussphase eine Schlüsselrolle zufallen. Gleich zweimal (76., 79.) bot sich dem Heimkehrer die riesige Chance zur Führung, dem Ex-Münchner schien aber das Glück nicht hold. Neun Minuten vor Schluss klappte es dann aber doch noch. Özil hob die Kugel aus dem Lauf heraus an den Strafraum, Rosenberg verlängerte mit dem Schädel, Borowski war (stark abseitsverdächtig) vor dem herauslaufenden Almer am Ball und köpfte über den Keeper hinweg zum aus Bremer Sicht erlösenden 1:0 ein (81.). Plötzlich lief es beim amtierenden deutschen Pokalsieger, der wenig später sogar nachlegte. Hunts perfekter Pass landete bei Hugo Almeida. Der Portugiese drehte sich acht Meter vor dem Tor um die eigene Achse und schloss flach mit links zum 2:0-Endstand ab (84.).
Bremen spielt am Sonntag zu Hause gegen Dortmund, Austria empfängt am Sonntag in der tipp3-Bundesliga Sturm Graz. In der Europa League sind beide Klubs am 3.12. wieder gefordert. Wien empfängt dann Bilbao, Werder hat Nacional Funchal zu Gast.