Braunschweigs Cheftrainer Torsten Lieberknecht musste während der Vorbereitung auf die neue Spielzeit so einige Abgänge verkraften - darunter wichtige Säulen wie Kessel (Union Berlin), Theuerkauf (Heidenheim), Kruppke (Karriere beendet), Hedenstad (zurück zu Freiburg) oder Nielsen (RB Salzburg). Gegen den SV Sandhausen schickte er aber auch direkt frisches Personal aufs Feld - so bekamen direkt Ofosu-Ayeh (VfR Aalen), Matuschyk (1. FC Köln) und Schönfeld (Aue) die Chance von Beginn an.
Im Kader von SVS-Coach Alois Schwartz sah dies ähnlich aus. Auf der einen Seite fehlten den Hardtwaldstädtern die abgewanderten Riemann (Bochum), Pfertzel (Karriere beendet), Kübler (Freiburg), Achenbach (ohne Verein), Gartler (Linz) und Adler (Aue) - auf der anderen starteten mit Klingmann (KSC) und Kosecki (Warschau) direkt zwei Neue.
Defensiv gewohnt starkes Sandhausen
Was Sandhausen obendrein fehlte, waren drei Punkte. Wegen Lizensierungsverstößen waren dem Klub diese Minuszähler zu Beginn der Saison auferlegt worden. Diese Hypothek zu tilgen war also das erste und wichtige Saisonziel. Um das im Eintracht-Stadion bewerkstelligen zu können, musste sich zunächst auf gewohnte Stärken verlassen werden. Das tat der SVS auch: Die Abwehr stand gewohnt stabil, sämtliche Angriffsversuche der Löwen wurden gekonnt gestoppt. Mögliche Konterchancen wurden aber auch liegengelassen, da die Rückwärtsbewegung der Eintracht mit neuformierter Dreierkette (Decarli, Pfitzner, Correia) ebenfalls gut funktionierte.
Den ersten Aufschrei in dieser Begegnung gab es schließlich in Minute 18: Klingmann schlug im Strafraum einen Haken und wurde eindeutig am Fuß von Correia getroffen. Doch Referee Drees ließ die Pfeife nicht erklingen - eine falsche Entscheidung und Glück für die Eintracht. Davon ließen sich die Gäste aber nicht beirren, sie blieben ihrer Marschroute treu und lauerten eben einfach auf die nächste Chance.
Schlag auf Schlag mit Hochscheidt und Hübner
Doch diese nächste Gelegenheit hatten die Gastgeber in Person von Hochscheidt, der den wegrutschenden Kister eiskalt stehen ließ, nach innen zog und aus spitzem Winkel mit dem ersten Eintracht-Schuss das 1:0 markierte (29.). Der nicht ausgesprochene Elfmeter für Sandhausen hätte hier neben dem Gegentreffer noch schwerer wiegen können, doch die Gäste grämten sich nicht lange: Zwei Minuten nach dem 0:1 fand Paqaradas Freistoßflanke am Fünfmeterraum Hübner, der wuchtig zum 1:1 einnickte (31.). Doch damit nicht genug, die Weiß-Schwarzen hatten Blut geleckt: Nach einigen Flanken herrschte Chaos im Eintracht-Strafraum, ehe der freie Wooten an der Strafraumkante ans Leder kam und wuchtig mit links in den linken Winkel abfeuerte - 2:1 (41.), der Halbzeitstand.
Neuzugang Baffo wird vorgestellt
Der 1. Spieltag
Während der Halbzeitpause präsentierte die Braunschweiger Eintracht ihren Anhängern einen weiteren Neuzugang: Joseph Baffo (22) kommt von Halmstads IK. Das Talent erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2018 und hat - wie ein Twitter-Foto zeigt - stilvoll gekleidet mit schwarzem Hut, weißem T-Shirt mit weißen Blitzen und einer roten Lederjacke unterzeichnet.
Munterer Wiederbeginn im Eintracht-Stadion
Im Spiel gab es derweil keinerlei personelle Veränderungen, dafür aber frischen Offensivschwung: Zuck verpasste nach starker Vorarbeit von Schönfeld und Boland (48.), zwei Minuten später nickte Torschütze Hübner eine weitere Paqarada-Flanke knapp rechts am Tor vorbei. Schnell verflachte das Geschehen fortan wieder, zudem zerstörten einige Fouls den Spielfluss - Mittelfeldgeplänkel war angesagt.
Bouhaddouz macht alles klar
Noch bevor die Schlussphase anbrach, sorgte der SV Sandhausen für den nächsten Schockmoment bei den Niedersachsen: Nach Handspiel von Boland fand Paqaradas Freistoß den komplett freien Bouhaddouz, der mit Kopf und linker Schulter das 3:1 verbuchte (65.). Den Treffer feierte der Stürmer mit ein paar Liegestützen. In der Folge passierte nicht mehr allzu viel, es blieb beim nicht unverdienten 3:1. Mit diesen drei Punkten machten die Hardtwaldstädter direkt am 1. Spieltag ihre Hypothek von minus drei Punkten wett.
Kommenden Freitag (20.30 Uhr) gastiert die Eintracht aus Braunschweig am Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern, am Sonntag (15.30 Uhr) geht es für den SV Sandhausen gegen den 1. FC Union Berlin ins erste Heimspiel der Saison. Mit dabei: Das neue Maskottchen, der Dachs aus dem Hardtwald .