Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht nahm gegenüber der 1:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg fünf Änderungen vor: Dogan, Omladic, Sauer, Pfitzner und Berggreen ersetzten Nielsen, Kessel (beide Bank), Theuerkauf, Decarli und Washausen (nicht im Kader).
KSC-Coach Markus Kauczinski musste seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Darmstadt 98 gezwungenermaßen zweimal umstellen: Yamada fehlte verletzt und Micanski (5. Gelbe) gesperrt, Nazarov und Peitz bekamen so eine Gelegenheit von Beginn an.
Beliebtes Mittel: hoch und weit
Die Partie begann mit einer Rudelbildung und drei Gelben Karten: Hochscheidt ging direkt nach dem Anstoß des KSC giftig drauf, rutschte aus und donnerte in Peitz rein. Danach folgten einige hitzige Wortgefechte. Schiedsrichter Felix Brych zeigte Hochscheid, Peitz und Pfitzner jeweils Gelb. Doch so hitzig das Endspiel um den Aufstieg auch begann, so sehr flachte die Partie in der Folge ab.
Gikiewicz patschte eine lang und länger werdende Freistoßflanke vorbei (13.), ehe er Nazarovs artistischen aber zu zentralen Schuss entschärfte (16.) - doch viel mehr tat sich lange Zeit nicht. Braunschweig hatte mehr Ballbesitz, aber auch keine Ideen, während der KSC auf Konter lauerte. Beide Teams brauchten einen Sieg, um ihre Aufstiegshoffnungen am Leben zu erhalten, doch wirklich anzusehen war ihnen das nicht immer. Viel Leerlauf und ein niedriges spielerisches Niveau bot sich den Zuschauern lange Zeit, bis Dogans Kopfball, der knapp drüber ging, für Abwechslung von der Tristesse sorgte (35.).
Hennings ist aus dem Nichts da
Doch kurz vor der Pause schlug aus dem Nichts Karlsruhes Lebensversicherung zu: Nazarov schickte Hennings, der aus vollem Lauf nicht sonderlich hart abzog. Gikiewicz war etwas weit vor dem Gehäuse und konnte den Flachschuss nicht mehr parieren. Die Kugel trudelte zum 0:1 über die Linie (43.).
Der 33. Spieltag
Lieberknecht reagierte zur Pause und brachte Nielsen für Hochscheidt - und mit dem zusätzlichen Angreifer mehr Wucht und Feuer ins Spiel der Niedersachsen. Der KSC stand nun noch tiefer und sah sich einigen Angriffswellen ausgesetzt. Lieberknecht brachte später auch Düker für Pfitzner, und der 19-Jährige wäre beinahe eine Minute nach seiner Einwechslung zum Superjoker avanciert, doch Orlishausen fischte seinen Flachschuss sensationell aus dem unteren Eck (69.).
Peitz und Reichel fliegen
Für eine seltene Entlastung sorgte derweil Nazarov, dessen Schuss aber zu unplatziert geriet (72.). Ansonsten stand der KSC weiter sehr tief, während die Eintracht verzweifelt anlief. Spielerisch blieb einiges weiterhin Stückwerk, bis sich in der Schlussphase dann die Ereignisse überschlugen: Nach einem Stürmerfoul nach einem Löwen-Eckstoß gerieten Peitz und Reichel aneinander, Schiedsrichter Felix Brych zeigte dem bereits verwarnten Peitz die zweite Gelbe und Reichel sogar Rot (84.).
Bei Zehn gegen Zehn machte drei Minuten später Hennings dann nach einem Einwurf alles klar: Der Stürmer luchste Dogan die Kugel ab und vollendete flach eiskalt ins kurze Eck - 0:2 (87.). Die Braunschweiger gaben trotzdem nicht auf, kamen in der Schlussphase zu ein paar weiteren Halbchancen, die der gewohnt sichere Orlishausen allesamt zunichte machte - dann war Schluss. Durch den Auswärtssieg wahrt der KSC seine Aufstiegshoffnungen, während die Eintracht ihre begraben muss.
Braunschweig gastiert nächsten Sonntag (15.30 Uhr) bei Union Berlin. Karlsruhe empfängt zeitgleich 1860 München.