Bournemouth hat einen Lauf, den galt es am Boxing Day fortzusetzen. Nach sechs ungeschlagenen Premier-League-Spielen in Serie, darunter fünf Siege, hatte Coach Andoni Iraola kaum Gründe, seine Erfolgself aus dem 3:2 gegen Nottingham umzustellen. Zwei Veränderungen gab es dennoch: Kluivert kehrte nach zwei Spielen wieder in die Startformation zurück (für Billing), zudem ersetzte Scott Cook.
Auf der Gegenseite reagierte Fulhams Trainer Marco Silva mit zwei Wechseln auf die 0:2-Niederlage gegen Burnley, der zweiten Liga-Pleite in Folge. Neu dabei waren de Cordova-Reid (für Wilson) und Tete (für Castagne).
Es ging temporeich los, beide Teams schienen sich nicht verstecken zu wollen - doch wirkliche Torchancen waren zunächst Mangelware. Solanke kam in der 11. Minute zu einem ersten Abschluss, Sein Schuss wurde aber noch rechtzeitig abgeblockt. Anschließend lieferte die Partie nur wenige Höhepunkte.
Premier League, 19. Spieltag
Das änderte sich erst nach etwa einer halben Stunde: Kluivert bekam links im Strafraum den Ball serviert, doch auch er wurde abgeblockt (31.). Bournemouth machte nun mehr für das Spiel und belohnte sich. Scott schnappte sich in der 44. Minute den Ball fast auf Höhe der Mittellinie, spazierte durch das Fulham-Mittelfeld bis in den Strafraum, legte auf Kluivert ab, der dieses Mal netzte. Genau 18 Jahre und 236 Tage nach dem letzten Premier-League-Tor seines Vaters Patrick gegen die Cottagers jubelte also auch Sohn Justin gegen Fulham.
Leno schubst Balljungen, Fulham zu ungefährlich
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es dabei, die Hausherren waren das aktivere Team. Dann stellte sich Fulhams Joao Palhinha ungeschickt an und rannte Semenyo im eigenen Strafraum um - Elfmeter. Den verwandelte der ohnehin aktuell brandheiße Solanke ganz sicher ins rechte untere Eck (62.). Nach seinem Dreierpack gegen Nottingham kurz vor Weihnachten war es bereits sein achter Premier-League-Treffer aus den vergangenen sieben Einsätzen.
Fulham stand nun gewaltig unter Druck, schaffte es aber bis zum Schluss nicht, eine offensive Drangphase zu starten. Für Fulham lief also immer mehr die Zeit davon, was sich auch bei Keeper Leno bemerkbar machte.
Gut eine Viertelstunde vor Schluss wollte er bei einem Abschlag das Spiel schnell machen, schnappte sich dazu einfach selbst den Ball aus den Händen des Balljungen und gab diesem einen kleinen Schubser mit, weil es ihm offenbar nicht schnell genug ging. Kurz darauf entschuldigte sich der 31-Jährige aber beim Balljungen und gab mit einer entschuldigenden Geste in Richtung der Fans seine Reue zu verstehen.
Sinisterras Strahl macht alles klar
Ohnehin änderte das nichts am Ausgang der Partie, als viel zu ungefährlich entpuppten sich die weiteren Bemühungen der Gäste im Angriffsdrittel. Stattdessen sorgte ein Joker für die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren. Sinisterra zog auf Höhe der Strafraumkante von links in die Mitte, wurde kaum angegriffen und wuchtete den Ball mit einem schönen Strahl in den Winkel (90.+3). Zuvor hatte der ebenfalls eingewechselte Brooks auch Chancen, den Sack zuzumachen.
So feierte Bournemouth am Ende einen verdienten Sieg - den sechsten Dreier aus den vergangenen sieben Spielen. Der schwache Saisonstart mit nur drei Punkten aus den ersten neun Spielen ist damit erstmal vergessen, in den folgenden neun Spielen sammelten die Cherries 22 Zähler.
Spieldaten
Leno - Tete , Adarabioyo, Bassey, Robinson - Joao Palhinha, Cairney , de Cordova-Reid , Pereira , Iwobi - Rodrigo Muniz
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Vitality Stadium (Dean Court) |
| Zuschauer | 11.099 |
Als nächstes geht es am kommenden Sonntag zu Tottenham (15 Uhr), Fulham ist zeitgleich vor eigenem Publikum gegen Arsenal gefordert.
