Girondins-Trainer Francis Gillot ließ gegenüber dem 1:1-Remis in Rennes rotieren und wechselte auf gleich sechs Positionen: Mariano, Orban, Sertic, N´Guemo, Obraniak und Jussie wurden durch Faubert, Planus, Poundjé, Diego Rolan, Maurice-Belay und Traoré ersetzt. Eintracht-Coach Armin Veh nahm im Vergleich zum 3:3 gegen Schalke zwei Änderungen vor: Kapitän Schwegler gab nach überstandener Verletzung sein Startelfdebüt und verdrängte Lanig auf die Bank. Für Russ (Muskelfaserriss im Oberschenkel) feierte der 18-jährige Kempf sein Debüt auf internationalem Parkett.
Im Stadion "Jacques Chaban-Delmas" erwischte Frankfurt einen ordentlichen Auftakt. Die Hessen ließen im Mittelfeld die Kugel gut laufen und erarbeiteten sich schnell leichte optische Vorteile. Rodes Kopfball (5.) markierte die erste Halbchance des Spiels. Bordeaux begann hingegen abwartend, in der Offensive war von den Franzosen wenig zu sehen. Weil auch die SGE nicht zwingend vor das von Carrasso gehütete Gehäuse kam, verliefen die ersten 20 Minuten ohne große Höhepunkte.
Aus dem Nichts hatte plötzlich Traoré die Führung auf dem Fuß: Nach einem Eckball konnte die Frankfurter Abwehr die Kugel nicht entscheidend klären, sodass nach Fauberts feinem Heber der Malier plötzlich frei vor Trapp auftauchte. Der Keeper stürzte aus seinem Kasten und verhinderte den Rückstand (23.). Die Franzosen waren mittlerweile in der Partie angekommen und übernahmen immer mehr die Initiative. Weil die Veh-Truppe in der Defensive aber kompakt stand, blieb es bei Halbchancen von Diabate (32.) und Henrique (35.). Auf der anderen Seite kam von der SGE kaum Entlastung. Zwar konnten die Hausherren nicht den ganz großen Druck auf die Frankfurter Hintermannschaft aufbauen, doch häuften sich im Frankfurter Spiel die Ungenauigkeiten. Weil Joselus erfolglose Direktabnahme (32.) noch die beste Chance darstellte, ging es torlos in die Kabinen.
Schema
Eintracht-Coach Armin Veh reagierte zur Pause und brachte Schröck für den glücklosen Joselu. Auf Seiten der Gastgeber ersetzte Sertic zur zweiten Halbzeit Planus, welche beinahe mit einem Paukenschlag begonnen hätte: Nach Zambranos Kopfballablage stand Kadlec blank, schoss aus sieben Metern aber links am Tor vorbei (48.). In der Partie war nun deutlich mehr Tempo, denn auch die Gillot-Elf kam zu Chancen: Fauberts Schuss schnappte sich Trapp im Nachfassen (53.), ehe der Frankfurter Keeper Saivets artistischen Seitfallzieher aus der linken Ecke fischte (56.). Die größte Chance vergab in dieser Phase Diabate, als der Malier frei auf Trapp zusteuerte. Im Eins-gegen-Eins behielt allerdings Trapp die Oberhand (64.). Für die Eintracht, bei der mittlerweile Lanig für den gelb-vorbelasteten Rode mitspielte (66.), hatte Barnetta die beste Gelegenheit, als der Schweizer einen Konter genau auf Carrasso abschloss (69.).
Treue Supporter: Über 12000 Frankfurter Fans begleiteten ihr Team in den Südwesten Frankreichs. picture alliance
Die Schlussviertelstunde brach an. Bordeaux benötigte unbedingt drei Punkte, um noch in den Kampf um Rang zwei eingreifen zu können. Mit Obraniak für Traoré (75.) sollte dies gelingen. Die Hausherren drückten die Frankfurter in die eigene Hälfte und hatten Pech, dass Jussies Heber über die Querlatte strich (76). Weil Bordeaux nach vorne spielen musste, boten sich für Frankfurt in der Offensive nun Räume, welche die SGE auch nutzte: Barnetta brachte von der rechten Seite einen scharfen Pass in die Mitte, wo Lanig am zweiten Pfosten den Treffer des Tages markierte (83.). Ohne große Probleme brachte die Veh-Elf den Vorsprung in den letzten Minuten über die Zeit
In der Ligue 1 trifft Bordeaux am Sonntag (14 Uhr) daheim auf Ajaccio, Frankfurt muss ebenfalls sonntags (15.30 Uhr) bei Hannover 96 ran. Zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase reist Girondins am 12. Dezember (19 Uhr) nach Tel Aviv, zeitgleich empfängt die Eintracht Nikosia.