Noch bevor das Heimspiel des FC Bologna am Montagabend im Renato Dall'Ara angepfiffen worden war, wurde es emotional: Denn hier wurde zu Ehren des im Dezember überraschend verstorbenen Ex-Trainers Sinisa Mihajlovic eine Gedenkminute abgehalten. Die Fans auf den Rängen zeigten dabei viele Plakate und erinnerten damit an den langjährigen Profi und Freistoßkünstler, von dem bereits am 19. Dezember in der italienischen Hauptstadt Rom in Form einer großen Trauerfeier Abschied genommen worden war.
Erst jetzt hatten die Rossoblu aber die Gelegenheit, auch bei einem Heimspiel nochmals an "Miha" zu erinnern - schließlich hatte es zuletzt aufgrund der WM in Katar eine lange Winterpause und unter der Woche das 0:1 bei der Roma gesetzt.
Koopmeiners mit Kraft, Höjlund mit Heber
Bei diesem Spiel - um aufs Sportliche zu kommen - musste der FCB übrigens auf Top-Torjäger Arnautovic (acht Treffer in 14 Partien) verzichten. Das machte aber gar nichts, denn auch ohne den Ex-Bremer funktionierte die Offensive vom Start weg. Orsolini etwa fackelte in der 6. Spielminute nicht lang und drosch die Kugel ansatzlos und unhaltbar links unten zum 1:0 ins Eck. Sein Mitspieler Lykogiannis erhöhte wenig später beinahe, scheiterte hier aber mit seinem Pfund an einer guten Tat von Atalanta-Schlussmann Musso (18.).
Mit dem 1:0 sollte Bologna auch in die Pause gehen, aus dieser aber schlecht zurückkommen - oder vielmehr: Bergamo sich endlich zeigen. Denn der bis dahin recht harmlos daherkommende Favorit hatte offenbar den Schalter umgelegt. So hämmerte der Niederländer Koopmeiners den Ball direkt mal schnurstracks rechts neben den Pfosten zum 1:1 ins Netz (47.), ehe der erst 19-jährige Däne Höjlund nach grandioser Vorarbeit von Joker Boga ebenso grandios via Heber das 2:1 markierte. Da staunte Schlussmann Skorupski nicht schlecht (58.).
Spiel gedreht also aus Sicht der Bergamasken - und zwei ansehnliche Nackenschläge für den FCB, der sich davon nicht mehr zu erholen wusste. Lediglich Dominguez hatte kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit noch eine gute Möglichkeit zum 2:2, schoss aber daneben (87.). Somit schob sich Atalanta wieder mitten rein in den Kampf ums internationale Geschäft - und zwar ins Sandwich zwischen Lazio und AS Rom.