Bochums Trainer Thomas Reis wartete nach dem 1:1 in Nürnberg mit drei Veränderungen auf. Zweimal zwangsläufig: Eisfeld (Knieverletzung) und Tesche (Gelbsperre) fehlten, für das Duo rückten Losilla nach Gelbsperre und Masovic auf die Doppelsechs. Des Weiteren verdrängte Pantovic Bonga auf die Bank, was sich als gelungener Schachzug erweisen sollte.
Sandhausens Intermimscoach Gerd Kleppinger tauschte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Regensburg einmal Personal aus: Für Kister (fehlte aus disziplinarischen Gründen) kam Paurevic zum Zug.
Die ersten Offensivszenen ließen nicht lange auf sich warten: SVS-Ersatzkapitän Biada auf der einen (1.) sowie Holtmann (2.) und Zulj (5.) auf der anderen Seite sorgten gleich für Gefahr vor beiden Toren.
Holtmanns Treffer zählt nicht - Drei Paraden von Drewes
Der VfL drängte den Abstiegskandidaten zunächst in die Defensive, der sich oft nur mit Befreiungsschlägen zu helfen wusste. Bochumer Kombinationsfußball mündete in die vermeintliche Führung, doch vor Holtmanns Abschluss lag eine Abseitsstellung vor (12.).
Nach einer Viertelstunde befreite sich das Team vom Hardtwald und rief binnen Sekunden zweimal VfL-Keeper Drewes auf den Plan, der gegen Nartey und Behrens stark parierte (18.). Der Revierklub zeigte Abwehrschwächen: Auch nach Biadas Freistoßflanke verhinderte Bochums Schlussmann gegen den ungedeckten Keita-Ruel per Fußabwehr reaktionsschnell den Rückstand (21.).
Pantovic beruhigt Bochums Nerven
Der zweikampfstarke SVS hielt den Favoriten gut in Schach, Bochum suchte nach seinem Rhythmus. Längere Zeit war wenig gelungen, eine einzige Aktion aber genügte der Reis-Elf, um die Zeichen Richtung Aufstieg zu stellen: Beim Konter ließ Sandhausen zu viel Platz, den Zulj, Zoller und Torschütze Pantovic per Kopf gnadenlos ausnutzten - 1:0 (29.).
Die Führung verschaffte dem Spitzenreiter Sicherheit, der bis zum Kabinengang den Vorsprung hätte ausbauen können. Doch Zoller (42.) und Pantovic (44.) scheiterten an Kapino.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Nach Wiederanpfiff passierte zunächst nicht viel. Sandhausen mühte sich zunächst vergeblich um mehr Offensivgeist, auch der VfL tauchte bis auf eine Ausnahme (Holtmann, 51.) nicht gefährlich im letzten Drittel auf.
Behrens hat den Zirkel dabei
Der Ausgleich fiel ein wenig aus dem Nichts, war aber ganz fein gemacht von Behrens: Nach Scheus weitem Schlag legte sich der Torjäger den Ball per Kopf am herausstürmenden Drewes vorbei und schoss aus ganz spitzem Winkel zum Ausgleich ein (60.).
Losilla stellt die Weichen
Die Partie verlief sehr zerfahren, das zu passive Bochum hatte seinen Rhythmus verloren. Die Gäste kontrollierten das Geschehen und schnupperten an der Führung, als Zenga Drewes zur Glanztat zwang (70.). Doch es kam anders, der VfL zeigte seine Standardstärke: Nach Zuljs Freistoßflanke rettete Kapino im kurzen Eck gegen Leitschs Kopfball, den Abpraller aber versenkte Kapitän Losilla hoch im linken Eck (78.).
Ob Sandhausen von Osnabrücks Rückstand in Aue wusste? Jedenfalls tauchten die Gäste offensiv nicht mehr gefährlich vor dem Tor der Hausherren auf. Der VfL aber schon, und wie: Zulj zirkelte einen direkten Freistoß per Saisontor Nummer 15 in den Winkel - was für ein gelungener Schlusspunkt (87.)!
Die Zweitliga-Saison ist damit durch, Bochum feiert nach elf Jahren die Rückkehr in die Bundesliga und auch Sandhausen jubelt, weil das Team vom Hardtwald durch die Osnabrücker Pleite in Aue auf Platz 15 bleibt.
Ein kurzer Blick in die Zukunft: Am Wochenende vom 23. bis 25. Juli beginnt die Spielzeit 2021/22. Die erste Runde im DFB-Pokal steigt in der Zeit vom 6. bis 9. August.