Bochums Coach Thomas Reis musste nach der Gelb-Roten Karte von Riemann beim 0:2 in Bielefeld auf der Torhüterposition einen neuen Mann bringen: Ersatzkeeper Drewes kam zu seinem ersten Einsatz für den VfL. Außerdem begannen Weilandt, Zoller und Leitsch für Blum, Lee, und Fabian (alle Bank).
HSV-Trainer Dieter Hecking sah nach dem 4:1 gegen Nürnberg keinen Anlass, personelle Veränderungen vorzunehmen - es begann dieselbe Elf.
Bochum bot dem HSV durch sein mit Tesche, Janelt und Losilla massiv besetztes Zentrum wenig an. Oft versuchten es die Hamburger folglich mit langen Bällen auf ihre Außenbahnspieler. Doch auch hier waren die Bochumer Verteidiger aufmerksam. Nach Ballgewinn sollte es schnell nach vorne gehen. So entwickelte sich auch die erste Chance. Janelt konnte eine zu kurze Kopfballabwehr von van Drongelen jedoch nicht nutzen und scheiterte am stark reagierenden Heuer Fernandes (12.).
Fein trifft nur den Pfosten
Beim VfL fehlte in manchen Umschaltmomenten noch die Genauigkeit: In Ganvoulas Hereingabe brachte Letschert im Fallen gerade noch einen Fuß (23.), bei Tesches Pass in die Spitze auf Zoller fehlten nur wenige Zentimeter (35.) - und auch Losilla köpfte freistehend nur neben das Tor. Beim Hamburger SV lief es offensiv noch nicht richtig rund: Kittels Schuss wurde gerade noch von Janelt geblockt (27.), Leibold zielte nach einem Eckball zu ungenau (28.) und Kittel rutschte der Ball vom Fuß (31.). Die dickste Chance der ersten Halbzeit hatte Fein kurz vor der Pause, als er am Pfosten scheiterte (39.).
Am Bochumer Spiel hatte sich nach dem Wechsel nichts geändert. Aus einer massiven Defensive suchte das Team von Thomas Reis die schnellen Umschaltmomente - und sie fanden diese immer mehr: Weilandt steckte sehr gut durch für Zoller, der gerade noch vom grätschenden van Drongelen geblockt wurde (52.). Kurz danach verzog Janelt aus der Distanz (56.).
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Zoller trifft schön - Leibold herrlich
In der 65. Minute konnte van Drongelen Zoller nicht mehr aufhalten. Nach Kopfballverlängerung von Ganovoula traf der Bochumer aus 16 Metern perfekt ins rechte Toreck zur 1:0-Führung (65.). Der HSV zeigte sich nicht geschockt und antwortete sofort: Leibold nagelte eine zu kurze Kopfball-Abwehr von Ganvoula aus 15 Metern mit Hilfe der Unterkante der Latte zum 1:1-Ausgleich ins Tor - Janelt hatte noch leicht abgefälscht (68.).
Pohjanpalo kommt und trifft sofort - Kittel mit der Entscheidung
Nur sechs Minuten später war es erneut Leibold, der den eben eingewechselten Pohjanpalo perfekt bediente. Der Finne hatte ein leichtes Straucheln von Leitsch genutzt, um sich entscheidend zu lösen und vollstreckte eiskalt - 2:1, Spiel gedreht (73.). Jetzt war der HSV das bessere Team. Zweimal sorgte Pohjanpalo noch für Gefahr: Einmal hielt Drewes (82.), einmal rettete der Pfosten (83.). Der VfL hatte nicht mehr viel entgegen zu setzen, bis auf einen verunglückten Kopfball von Ganvoula (80.). Kittel machte kurz vor Schluss mit einem Schlenzer ins rechte Eck den 3:1-Auswärtserfolg perfekt.
Damit nutzt der HSV die Unentschieden der Konkurrenz und ist nur noch einen Punkt hinter Bielefeld auf Platz zwei. Bochum gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Wiesbaden. Für den Hamburger SV geht es bereits am Samstag (13 Uhr) gegen Karlsruhe weiter.