Jubel um den Torschützen: Die VfL-Spieler Bönig (li.) und Pfertzel (re.) mit dem "Mann des Tages" Yahia. picture-alliance
Bochums Trainer Marcel Koller ersetzte im Vergleich zur klaren 0:3-Auswärtsschlappe auf Schalke neben Maltritz (Muskelfaserriss) und Azaouagh (Erkrankung) auch Dabrowski und Fuchs. Mavraj spielte in der Innenverteidigung, im Mittelfeld kamen Freier und der schwedische Neuzugang Johansson von Beginn an zum Einsatz. Bönig spielte auf der linken Außenverteidigerposition.
Die Herthaner spielten nach dem 1:2 in Mönchengladbach mit drei Änderungen. Stein ersetzte Piszczek in der Abwehrkette. Angreifer Wichniarek (Rückenprobleme), der sich beim 1:2 in Bröndby am Donnerstag bei der Qualifikation für die Europa-League verletzte, musste passen. Zudem verzichtete Coach Lucien Favre in der Startelf auch auf Raffael und brachte Domovchiyski als einzige nominelle Spitze. Dardai kam im Mittelfeld zum Einsatz. Kacar konnte trotz Fußprellung auflaufen.
Die von Favre gewählte defensive Grundausrichtung der Mannschaftsaufstellung machte sich von Beginn an bemerkbar. Gegen engagierte Bochumer standen die Berliner tief in der eigenen Hälfte und wagten sich nur selten, meist mit schnell vorgetragenen Kontern, vor das Gehäuse von Heerwagen. Die beste Chance der Hertha in der ersten Hälfte hatte Cicero bereits nach vier Minuten mit einem Distanzschuss.
In einer Partie mit vielen bissig geführten Zweikämpfen konnten die Bochumer aus ihren Vorteilen in punkto Spielanteilen allerdings nur wenig machen. Erst Mitte des ersten Abschnitts hatte Sestak, der nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball kam, die erste gute Gelegenheit für die Westfalen (22.). Nach einer halben Stunde hatte dann Ersatz-Kapitän Yahia die Führung auf dem Fuß, schoss nach einem Freistoß von der rechten Seite aus kurzer Distanz jedoch genau in die Arme von Drobny (30.).
Kurz zuvor hatte der VfL vor dem eigenen Gehäuse Glück gehabt, als Yahia Keeper Heerwagen mit einer mussglückten Kopfballabwehr zu einer Rettungsaktion zwang (27.). So ging es mit dem torlosen Remis in die Kabine.
Der 3. Spieltag
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Zunächst wehrte von Bergen einen Schussversuch von Epallé am Strafraumrand mit der Hand ab. Den fälligen Freistoß legte der Kameruner zu Yahia ab, der die Berliner Mauer und Drobny mit einem strammen Schuss überwand (47.). Nur gut eine Minute nach der Führung hätte Sestak, der frei nach einem Eckball zum Kopfball kam, beinahe erhöhen können.
Nach dem ersten Schock durch den Rückstand begann die Hertha ihre Offensivbemühungen zu verstärken. Binnen zwei Minuten musste der bis dahin fast arbeitslose VfL-Torhüter Heerwagen gegen Domovchiyski und zwei Kopfbälle von Kacar parieren (58. und 59.). Aber die Berliner schafften es nicht, die Bochumer, die ihrerseits weiter nach vorne spielten, dauerhaft unter Druck zu setzen. So hatte Drobny nach einem Epallé-Freistoß, den der Tscheche erst im Verbund mit der Querlatte im Nachfassen halten konnte, Glück (67.).
Erst in der Schlussphase wurden die Berliner wieder gefährlich. Der eingewechselte Raffael, mustergültig von Kacar freigespielt, scheiterte am aufmerksamen Heerwagen (82.), der auch bei einem Schuss von Cicero wenig später sicher hielt (84.). Mit viel Kampfgeist sicherten sich die Bochumer schließlich den verdienten Erfolg.
Für die Bochumer geht es am nächsten Samstag gegen Bayer Leverkusen. Die Hertha spielt ebenfalls am Samstag zu Hause gegen Werder Bremen.