Champions League

Dortmund blamiert sich in Porto und scheidet aus

Champions League, Gruppe C, 6. Spieltag, Boavista Porto - Bor. Dortmund 1:0 (1:0)

Dortmund blamiert sich in Porto und scheidet aus

Dortmund bot beim 0:1 (0:1) gegen eine Notmannschaft von Boavista Porto eine katastrophale Vorstellung. Auch in den 25 Minuten, in denen der BVB einen Mann mehr auf dem Feld hatte, erspielte sich die Borussia keine echte Chance ...

Kurzbericht Borussia Dortmund hat am letzten Vorrunden-Spieltag der Champions League den Einzug in die Zwischenrunde verpasst. Das 0:1 (0:1) bei Boavista Porto und das gleichzeitige 1:0 von Feyernoord gegen Trondheim besiegelte eine der bittersten Momente der Dortmunder im Europa-Cup. Beim für Dortmund entscheidenden Spiel verloren sich im Stadion von Boavista Porto nur 2000 Zuschauer. Obendrein bot Portos Trainer Pacheco eine Reserve-Elf auf, um seine Stammspieler für die portugiesische Meisterschaft zu schonen. Dementsprechend demotiviert wirkten die Dortmunder, die auf Möller wegen Muskelfaser-Riss verzichten mussten, in der ersten Viertelstunde. Reina versuchte zwar über die rechte Bahn etwas Druck zu entfachen, aber die gesamte BVB-Mannschaft agierte über die gesamten ersten 45 Minuten viel zu behäbig, ja gerade willenlos. Die Strafe folgte auf den Fuß: Pedro Emanuel nahm nach einem Gestocher in der Dortmunder Hintermannschaft den Ball mit vollem Risiko und dieser landete von Kohlers Rücken unhaltbar für Lehmann im BVB-Gehäuse. Dortmund zeigte sich vom Rückstand geschockt, brachte minutenlang nichts Konstruktives zu Stande. Im Mittelfeld ohne Biss und Ideen, die Stürmer hingen in der Luft und die Abwehr agierte ungewöhnlich nervös. So hatte Wörns bereits drei Minuten vor Portos Führungstor Glück, dass seine Attacke gegen Pedro Emanuel nicht als Strafstoß gewertet wurde. Erst nach knapp einer halben Stunde hatte Dortmund seine erste Chance. Nach einer Stevic-Flanke war Dede per Kopf zur Stelle, aber Ricardo entschärfte den Aufsetzer (26.). Doch das war es auch schon wieder mit dem Dortmunder Angriffsspiel, bis zum Halbzeitpfiff verzeichnete der Champions League Sieger von 1997 keinen gefährlichen Spielzug. Ganz anders dagegen die No-Name-Mannschaft der Portugiesen, die über den Kampf auch zu einem ansehnlichen Spiel fanden und völlig verdient mit 1:0 zur Halbzeit vorne lagen. Nach der Pause bekam die Borussia zumindest optisch die Partie etwas Spiel besser in Griff, aber so richtiger Spielfluss wollte beim BVB nicht aufkommen. Da half auch die Hereinnahme von Herrlich nichts, der in der Halbzeit für den angeschlagenen Nerlinger kam. Bobic, Herrlich und Addo hatten wurden bis zur 65. Minute kaum gefüttert. Ab der 66. Minute mussten die Portugiesen mit einem Mann weniger auskommen, denn Nilton hatte nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte gesehen. Fortan entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, Dortmund drängte Boavista in die eigene Hälfte, doch sie verlegten sich zu sehr auf das Spiel durch die Mitte. Die Außenbahn-Spieler Dede (links) und Evanilson (kam für Reina) wurden zu wenig in das Angriffsspiel eingebunden. Resultat: Die Underdogs von Porto standen in der Defensive recht sicher und ließen kaum aussichtsreiche Gelegenheiten für die Borussen zu. Eine Viertelstunde vor Ende setzte Dortmunds Trainer Skibbe voll auf Offensive, brachte zu Bobic, Addo, Herrlich mit Barbarez den vierten echten Stürmer. Doch die Maßnahme ging zunächst nach hinten los. Emanuel steuerte alleine auf Keeper Lehmann zu, aber sein Linksschuss trudelte am langen Pfosten vorbei. Die Offensivbemühungen der Dortmunder blieben nur Stückwerk. Weite hohe Bälle in den Strafraum geschlagen, die so gut wie nie einen Abnehmer fanden. Dann allerdings Hektik im Strafraum von Porto. Ricken war durchgebrochen, kam zu Fall, doch die Pfeife des slowakischen Referees Michel blieb stumm. Zu Recht, denn Ricken hatte schon viel zu früh zum Flug angesetzt. In den letzten Minuten schlugen die Dortmunder nur noch planlos die Bälle nach vorne, ein spielerisches oder taktisches Konzept war nun nicht mehr zu erkennen. Die 1:0-Niederlage war absolut verdient, da Dortmund es nicht verstand, gegen ein numerisch unterlegenes Not-Team von Porto über einen längeren Zeitraum Druck zu entwickeln.

Der Tabellenstand in der Gruppe C