WM

Blatter "begrüßt" die Untersuchungen

Schweiz: Korruptionsskandal bei der FIFA

Blatter "begrüßt" die Untersuchungen

Durchlebt schwierige Zeiten: FIFA-Präsident Sepp Blatter.

Durchlebt schwierige Zeiten: FIFA-Präsident Sepp Blatter. picture alliance

"Es sollte aber klar sein, dass wir die Untersuchungen der Schweizer und US-Behörden begrüßen", betonte Blatter aber und erklärte, dass diese Untersuchungen "die Maßnahmen stärken, welche die FIFA bereits eingeleitet hat, um falsches Handeln im Fußball zu beenden". Laut Blatter wird die FIFA weiterhin sowohl mit den Behörden zusammenarbeiten als auch "innerhalb der Organisation energisch handeln, um Vertrauen zurückzugewinnen und den Fußball von jeglichem Fehlverhalten zu befreien".

"Solch ein Fehlverhalten einzelner Personen hat im Fußball keinen Platz", erklärte Blatter, der selbst nicht im Verdacht steht. Die von der Ethikkommission verhängten Sanktionen seien "auf einem ähnlichen Level" anzusiedeln wie ähnliche Schritte, welche die FIFA "über Jahre hinweg vollzogen hat, um Mitglieder auszusperren, die den Ethik-Code missachten."

Nach einem Amtshilfegesuch der US-Justiz hatte die Schweizer Kantonspolizei in Zürich am Mittwochmorgen sieben hochrangige FIFA-Funktionäre, darunter auch zwei Vizepräsidenten, in Gewahrsam genommen. Den Beschuldigten wird Geldwäsche, die Annahme von Bestechungsgeldern sowie Korruption bei WM-Vergaben und TV-Rechten vorgeworfen. Die Ethikkommission der FIFA reagierte dann auch rasch und sperrte alle vorläufig für sämtliche Aktivitäten im Fußball.

Die Stellungnahme von Blatter im Wortlaut

"Dies ist eine schwierige Zeit für den Fußball, die Fans und die FIFA als Organisation. Wir haben Verständnis für die Enttäuschung, die von vielen Seiten ausgedrückt wurde, und mir ist klar, dass sich die heutigen Ereignisse darauf auswirken, wie wir von vielen Seiten gesehen werden. So unglücklich sich diese Ereignisse auch darstellen, muss klargestellt werden, dass wir die Handlungsweise und die Untersuchungen der U.S.-amerikanischen und der schweizerischen Behörden begrüßen und überzeugt sind, dass sie zur Durchsetzung der Maßnahmen beitragen, die die FIFA selbst bereits getroffen hat, um jegliches Fehlverhalten im Fußball auszumerzen.

Viele sind vom Tempo der Veränderungen enttäuscht, doch ich möchte die Maßnahmen unterstreichen, die wir getroffen haben und weiterhin treffen werden. Die heutige Aktion der Schweizerischen Bundesanwaltschaft wurde in Gang gesetzt, als wir selbst Ende des vergangenen Jahres ein Dossier an die schweizerischen Behörden übergeben haben.

Lassen Sie mich Folgendes klarstellen: Derartiges Fehlverhalten hat im Fußball keinen Platz. Wir werden dafür sorgen, dass alle daran beteiligten Personen aus dem Fußball entfernt werden. Im Anschluss an die heutigen Ereignisse hat die Unabhängige Ethik-Kommission, die selbst mitten in Ermittlungen in Bezug auf die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 steckt, sofort reagiert und die von den Behörden benannten Personen provisorisch von der Teilnahme an jeglichen Fußballtätigkeiten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen.

Diese Maßnahmen erfolgen zusätzlich zu vergleichbaren Schritten, die die FIFA bereits im vergangenen Jahr unternommen hat, um diejenigen Personen auszuschließen, die unseren eigenen Ethikkodex verletzen."

drm/sid