Bundesliga

Bittencourt - auf einmal kaum zu ersetzen

Sperre stoppt Lauf des Dribblers auf der Zehn

Bittencourt - auf einmal kaum zu ersetzen

Kann seine Fähigkeiten in den nächsten Spielen nicht einbringen: Leonardo Bittencourt.

Kann seine Fähigkeiten in den nächsten Spielen nicht einbringen: Leonardo Bittencourt. imago

Er war eigentlich immer dabei. Wenn Peter Stöger seine Startelf benannte, gehörte Leonardo Bittencourt dazu. In 25 der bislang 29 Ligaspiele erlebte er den Anstoß auf dem Platz. Der lauf- und einsatzfreudige Dribbler stand beim FC-Trainer nie infrage. War der 22-Jährige fit, spielte er auch.

Diskussionen gab es vielmehr um den Wert des deutschen U-21-Nationalspielers für die Mannschaft. Auch wenn Bittencourt immer viel arbeitete und mit seinen dynamischen Läufen beim Gegner regelmäßig für Aufregung sorgte, stand dem fast ausnahmslos der Kritikpunkt gegenüber, dass von dem Offensivakteur zu wenig Torgefahr ausgehe. Erst am 25. Spieltag gegen Schalke 04 gelang ihm sein erster Saisontreffer. Bis dahin standen gerade mal drei Assists für ihn zu Buche. Zu wenig für einen Offensivakteur, damit man ihn als unersetzlich einordnen würde.

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Spielersteckbrief Bittencourt
Bittencourt

Bittencourt Leonardo

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Stöger Peter

1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Wir müssen schauen, dass wir seinen Ausfall irgendwie kompensieren.

FC-Abwehrspieler Dominic Maroh

Doch dies hatte sich seit dem Schalke-Spiel grundlegend geändert. Beim 2:0 in Hannover legte Bittencourt einen Doppelpack nach und war in den vergangenen Wochen der stärkste Offensivspieler beim FC. Bei überragenden 2,3 liegt seine kicker-Durchschnittsnote ab der Schalke-Partie. Umso schwerer trifft nun den Klub die Drei-Spiele-Sperre, die Bittencourt nach seiner Roten Karte im Derby gegen Leverkusen erhielt.

"Das tut uns einfach weh, weil er im Moment Dinge in unser Spiel reinbringt, die wir einfach brauchen, die uns gut tun", ordnet Dominic Maroh die Bedeutung des Ausfalls ein. Denn Bittencourt sorgte mit seiner Dynamik und seinen Vorstößen in die Spitze dafür, dass die gegnerischen Abwehrreihen in Bewegung kamen und sich so Lücken ergaben, die Chancen ermöglichten.

Zweite Spitze?

Mit Simon Zoller, Philipp Hosiner oder der technisch stärksten Variante Yuya Osako könnte Stöger eine zweite Spitze bringen. Yannick Gerhardt und Talent Marcel Hartel wären eher der Lösungstyp spielstarker Mittelfeldspieler hinter Mittelstürmer Anthony Modeste.

Jojic noch kein Startelf-Kandidat

Milos Jojic, eigentlich als Kreativakteur für die vakante Position geholt, dürfte hingegen nicht nur aufgrund seiner langen Trainingspause keine ernsthafte Startelf-Option gegen Mainz darstellen. Fest steht: Vom Spielertyp her gibt es zu Bittencourt keine Eins-zu-eins-Alternative. Und von seiner aktuellen Leistung her auch nicht. "Wir müssen schauen, dass wir seinen Ausfall irgendwie kompensieren", fügt Innenverteidiger Maroh an. Nie war Bittencourt so schwer zu ersetzen wie jetzt.

Stephan von Nocks