Bielefelds Trainer Rüdiger Rehm konnte nach dem 0:0 in Kaiserslautern wieder auf Stammspieler Schuppan zurückgreifen. Der dreimalige Torschütze kehrte nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück und verdrängte Voglsammer auf die Bank.
Bei den Gästen aus Würzburg verzichtete Kickers-Coach Bernd Hollerbach nach dem 2:0-Erfolg gegen 1860 München auf personelle Veränderungen.
Mit einer aggressiven Zweikampfführung starteten beide Mannschaften in die Partie. Dementsprechend kam zunächst auch keine Ruhe auf den Rasen - der lange Ball als Befreiungsschlag war demnach ein häufig gesehenes Stilmittel auf der Alm. Dazu zeigten beide Abwehrreihen auch Unsicherheiten. Junior Diaz‘ Missgeschick führte zu einer ersten Möglichkeit für Salger (6.). Auf der anderen Seite konnte Soriano weder einen Lapsus von Hesl (8.) noch einen Stellungsfehler von Cacutalua sich zu nutzen machen (9.). Ansonsten sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Nummer, vorerst ohne weitere Torraumszenen.
Die Arminia wurde mit zunehmender Spieldauer selbstbewusster und offensiver. Nach einem weiteren Junior-Diaz-Schnitzer schoss Schütz per Direktabnahme am Tor vorbei (23.). Vom Würzburger Angriff war hingegen gar nichts mehr zu sehen, ehe aus dem Nichts plötzlich Müller vor Hesl auftauchte, aber an der Fußabwehr des 30 Jahre alten Schlussmanns scheiterte (29.).
Fünf Gelbe und ein Wechsel
Statt Toren sammelten die Akteure bevorzugt Gelbe Karten: Mit Salger, Schütz, Pisot, Junior Diaz und Soriano zückte Schiedsrichter Patrick Alt gleich fünfmal den Gelben Karton. Auch reagierte FWK-Coach Hollerbach mit einer frühen Auswechslung: Rama ersetzte Weihrauch nach etwas mehr als einer halben Stunde (34.). Erst in der Schlussminute wurde es noch einmal brenzlig vor einem der Tore. Wulnikowski musste bei einem Flankenball gegen Klos Kopf und Kragen riskieren und klärte so zur Ecke (45.).
2. Liga, 9. Spieltag
Ebenfalls nur langsam kam die Partie im zweiten Durchgang ins Rollen, wenngleich die Arminia langsam aber sicher versuchte, die Kontrolle an sich zu reißen. Gefährliche Abschlüsse blieben aber eine Seltenheit, Linksaußen Hartherz probierte es gleich zweimal (48., 56.), scheiterte aber jeweils am aufmerksamen Wulnikowski. Würzburg blieb offensiv vieles schuldig und sammelte stattdessen weiter Gelbe Karten (Rama, Daghfous).
Junior Diaz am Rande zu Rot - Daghfous schlenzt wunderschön
Junior Diaz wandelte unterdessen an einem Platzverweis. Der Linksverteidiger der Unterfranken - bereits Gelb-verwarnt - stieg rüde in einen Zweikampf mit Hemlein ein, der daraufhin ausgewechselt werden musste (68.). Doch so durfte der Costa Ricaner weiterspielen und weiterhin mithelfen, das 0:0 nach Hause zu bringen. Denn Torgefahr strahlte der FWK überhaupt nicht aus.
Und trotzdem gingen die Unterfranken letztlich als Sieger vom Feld, weil sie einmal konsequent konterten. Königs gewonnener Zweikampf gegen Behrendt (eigentlich ein Foulspiel, da Behrendt vom Würzburger im Gesicht getroffen wurde) leitete den Gegenangriff über Rama ein. Dieser legte quer für Daghfous, der im Strafraum einen Gegenspieler ins Leere grätschen ließ und anschließend den Ball sehenswert in den Winkel schlenzte (82.). Für die Würzburger Assist-Maschine (sieben Vorlagen) war es der erste Saisontreffer und gleichzeitig das Siegtor auf der Alm.
Bielefeld begibt sich nächsten Freitag (18.30 Uhr) nach Düsseldorf, um dort endlich den ersten Sieg einzufahren. Würzburg empfängt zeitgleich den KSC und kann mit einem Sieg schon zu diesem frühen Zeitpunkt die 20-Punkte-Marke knacken.