Bielefelds Trainer Jeff Saibene veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel auf zwei Positionen und brachte Behrendt und Hemlein anstelle von Salger und Staude (beide auf der Ersatzbank).
FCI-Coach Stefan Leitl baute seine Startelf gegenüber dem 3:1 im DFB-Pokal am Dienstag bei der SpVgg Greuther Fürth viermal um und bot seine etatmäßige Stammoffensive wieder auf: Kittel, Pledl und Kutschke stürmten anstelle von Sekine, Colak und Lezcano (Bank). Zudem begann Träsch anstelle von Christiansen (Bank).
Bielefeld schien die kurze Verschnaufpause der Ingolstädter nach deren Pokalspiel am Dienstagabend ausnutzen zu wollen und startete mit viel Tempo in die Partie. Mit frühem Pressing setzten die Ostwestfalen die Gäste unter Druck, doch der FCI befreite sich stets mit spielerischen Mitteln. Schiedsrichter Timo Gerach ahnte früh, dass beide Teams den Dreier mit allen Mitteln wollten – auch mit bisweilen unfairen.
Gaus toppt Matip
Ein hartes Einsteigen von Gaus ahndete der Referee mit Gelb, wohl auch um etwas Ruhe reinzubringen in der hitzigen Anfangsphase (7.). Als ebenjener Gaus sich sechs Minuten später zu einem Zupfer gegen Hemlein hinreißen ließ, sah sich Gerach gezwungen, die frühe zweite Gelbe Karte zu zücken – Gelb-Rot in der 13. Minute! So früh war noch kein Ingolstädter jemals vom Platz geflogen, Matip hatte die unrühmliche Bestmarke vorher inne (Rote Karte nach 39 Minuten in der Saison 2013/14).
Fußball gespielt wurde zwischendurch übrigens auch: Zwei Minuten vor Gaus' Platzverweis war der FCI in Führung gegangen - Börner hatte einen missratenen Schussversuch von Pledl unhaltbar für Ortega ins eigene Tor abgefälscht (11.). Bielefeld drückte in Überzahl auf den Ausgleich, doch nur wenige Minuten später war die zahlenmäßige Überzahl wieder dahin - Behrendt traf Cohen mit dem Fuß auf Brusthöhe und flog mit glatt Rot runter (26.).
Börner macht's wieder gut - Weihrauch patzt
Der Ausgleich gelang dem DSC erst nach Behrendts Platzverweis, Börner egalisierte sein Eigentor und nickte aus fünf Metern zum 1:1 ein (29.). Und es ging intensiv weiter: Erst köpfte Klos knapp rechts vorbei (45.), dann leistete sich Weihrauch einen folgenschweren Fauxpas: Sein Rückpass zu Schlussmann Ortega geriet deutlich zu kurz, Kutschke spritzte dazwischen und wurde vom Torwart gefällt. Gerach zeigte auf den Punkt, und der Gefoulte verwandelte flach ins linke Eck (45.+1).
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Ohne weitere Wechsel ging es mit Zehn gegen Zehn in der zweiten Hälfte weiter. Dabei blieb es hitzig, immer wieder lieferten sich Spieler beider Teams kleinere Scharmützel. Ganz so sehr wie noch im ersten Durchgang knallte es aber nicht mehr. Während Bielefeld mit viel Tempo und Leidenschaft, aber ohne Durchschlagskraft anrannte, konterten die Schanzer: Kittel bediente Kutschke, der aus 17 Metern vorbeischoss (55.).
Kurzes Zwischentief - dann knallt's erneut
Höhepunkte waren im zweiten Durchgang rar gesät. Spielerische Glanzlichter waren bereits vor der Pause selten gewesen, dazu standen nun beide Abwehrreihen etwas stabiler als noch im ersten Abschnitt. Daran änderte auch das leidenschaftliche, aber wenig durchschlagskräftige Anrennen der Arminen nichts. Die beste Möglichkeit hatte noch Klos, der aus 20 Metern scheiterte (67.).
Ingolstadt baute eine defensive Mauer um die Hünen Matip und Wahl auf und gewann insgesamt sage und schreibe 62 Prozent der Zweikämpfe. So war für die Hausherren spätestens 16 Meter vor dem Tor Schluss mit Offensive. Einzige Ausnahme: Börners Pfostentreffer nach Staudes Freistoßflanke (85.). Im Gegenzug konterte der FCI erneut - und diesmal erfolgreich. Ortega parierte erst gegen Morales, doch Kittel schaltete am schnellsten und brachte den Abstauber im Kasten unter (85.).
Die Arminia verlor somit das dritte Spiel in Folge, der FCI holte den zehnten Punkt aus den letzten vier Parteien und zog in der Tabelle am Team von der Alm vorbei. Der DSC ist am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Aue gefordert, Ingolstadt gastiert am Montag darauf (20.30 Uhr) in Nürnberg.