Bielefeld und Werder schenkten sich nichts: Hier kämpfen Aaron Hunt (li.) und Markus Schuler um den Ball. dpa
Bielefelds Trainer nahm nach dem knappen 2:1 im Pokal in Durlach drei Wechsel an seiner Startelf vor. Neuzugang Eilhoff hütete für den verletzten Fernandez (Knie) das Tor, Marx ersetzte Tesche und Eigler-Ersatz Katongo fing an Stelle von Sadik etwas versetzt hinter der einzigen Spitze Wichniarek an. Werders Coach Thomas Schaaf sah nach dem 9:3-Pokalerfolg in Nordhorn keine Veranlassung, seine Startformation zu verändern.
Die Partie begann sehr gemächlich und hatte in der Anfangsphase kaum nennenswerte Torszenen zu bieten. Bielefeld agierte defensiv und überließ dem SV Werder weitgehend die neutrale Zone, um dann mit schnellen Vorstößen zuzuschlagen. Während die Rechnung in der Verteidigung zunächst aufging, verpufften eigene Angriffsversuche wirkungslos. Wenn sich eine Mannschaft dem gegnerischen Tor näherte, dann meist aus der Distanz. Baumann (1.) und Hunt (22.) zwangen Eilhoff nicht zum Eingreifen, auf der Gegenseite stellte Wichniareks Schüsschen für Wiese kein Problem dar (8.). Kirchs Versuch landete im Fangnetz (20.). Ein einziges Mal schien es für Werder in der ersten halben Stunde gefährlich zu werden, doch beim Versuch, sich in Schussposition zu bringen, wurde Wichniarek von seinem Mannschaftskameraden Katongo versehentlich zu Fall gebracht (27.).
Es war in der Tat kein Leckerbissen, was beide Mannschaften offensiv vor der Pause ablieferten. Eine der seltenen Ausnahmen ereignete sich nach 34 Minuten, als Boenisch nach einem schönen Spielzug auf der linken Seite zum Flanken kam und in der Mitte Rosenberg fand. Der Schwede zog direkt ab, drosch das Leder aber am Tor vorbei.
Gegen Ende des ersten Durchgangs wurde die Arminia etwas gefährlicher. Erst düpierte Wichniarek Jensen und Fritz, ließ dann im Strafraum noch Prödl aussteigen, fand per Flachschuss aber in Wiese seinen Meister (41.). Drei Minuten später hieß das Duell erneut Wichniarek gegen Wiese, und erneut blieb der Bremer Sieger. Eine Marx-Flanke hatte der Pole platziert aufs Tor geköpft, Wiese aber glänzend reagiert (44.).
Auch nach dem Seitenwechsel hatte der SV Werder weiter massive Probleme. Im Angriff gab es für die Schaaf-Elf kaum ein Durchkommen, während Bielefeld immer mutiger wurde. Die Arminen störten die Norddeutschen nun immer früher, einzig Großchancen blieben aus. Katongos Linksschuss aus zwanzig Metern blieb somit der einzig ernsthafte Torversuch (52.).
So war es durchaus überraschend, dass nach einer Stunde plötzlich der Favorit in Führung lag. Eine Frings-Ecke verlängerte Hugo Almeida mit dem Kopf zu Sturmpartner Rosenberg, und der Schwede drückte das Leder mit der Brust zum 0:1 über die Linie (60.). Mit der Führung im Rücken versuchten die Bremer nun, das Spiel zu kontrollieren - zunächst mit Erfolg.
Eine gute Viertelstunde vor Schluss kam die Arminia aber zurück, und das Spiel ging in seine beste Phase. Einen langen Ball aus der eigenen Hälfte köpfte der eingewechselte Kamper zu Wichniarek, der alleine auf Wiese zulief und den Keeper tunnelte (74.). Lange währte die Freude nicht, denn Bremen ging nur sechs Minuten später erneut in Führung. Sanogo eroberte im Mittelfeld die Kugel und passte auf Rosenberg. Der Schwede ließ Kauf aussteigen und traf aus 18 Metern ins linke untere Eck (80.). Die Frontzeck-Elf gab sich trotzdem noch nicht geschlagen und schaffte nur eine weitere Zeigerumdrehung später das erneute Comeback. Tesche zog von links in den Strafraum und passte flach an den Fünfmeterraum, wo abermals Wichniarek lauerte und das verdiente 2:2 markierte. Mehr war auf beiden Seiten in der Schlussphase nicht mehr drin.
Bielefeld muss am nächsten Samstag nach Berlin reisen, Werder empfängt zeitgleich im Schlager den FC Schalke.