Beim 3:3 bei UD Levante hatte sich die Abwehr von Real Madrid als Achillesferse entpuppt - in Sevilla sah das ganz anders aus. Die Blancos präsentierten sich bei Real Betis defensiv stabil, dafür haperte es in der Offensive: Bis auf einen Konter (Benzema, 6.) und zwei Freistöße (Eder Militao, 8., 38.) brachten die Königlichen in Hälfte eins nichts zustande.
Betis stand Real in puncto Harmlosigkeit aber in nichts nach. Die Andalusier überzeugten zwar mit guter Raumaufteilung und viel Laufbereitschaft, hatten im finalen Drittel aber null Ideen. So war ein abgefälschter Fernschuss von Rodriguez, den Courtois locker aufnahm (20.), das Höchste der Gefühle bei den Gastgebern.
Spielerisch hatte die Partie nicht viel Klasse zu bieten, dafür ging es auch viel zu ruppig zur Sache. Auf beiden Seiten wurden die Zweikämpfe beherzt geführt. Betis übertrieb es dabei auch gerne mal mit der Härte, was auch mit der ein oder anderen Gelben Karte quittiert wurde.
Reals Steigerung nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel legten die Blancos eine Schippe drauf, verschärften das Tempo und setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest. Benzema scheiterte per Kopf am stark reagierenden Rui Silva (52.).
Die Hausherren gerieten enorm unter Druck, sorgten kaum noch für Entlastung und gerieten nach 61 Minuten in Rückstand: Benzema bewies bei seiner Flanke von links auf die andere Seite zu Carvajal tolle Übersicht - und der Ex-Leverkusener traf gekonnt wie sehenswert ins lange Eck zum 1:0.
Betis reagierte auf den Rückstand mit eigenen Angriffen und merkte, dass die Königlichen auch nur mit Wasser kochen. Das Spiel wurde offener, wenngleich Hochkaräter weiterhin rar waren - oder besser gesagt: sie waren überhaupt nicht zu sehen, bis zur buchstäblich letzten Aktion des Spiels: Tello fand Montoya, der freie Schussbahn hatte, letztlich aber an Courtois nicht vorbeikam (90.+7). So verabschiedete sich Real Madrid mit einem Minimalerfolg in die Länderspielpause. Das 1:0 dürfte unter dem Strich als Arbeitssieg abgehakt werden.