Durch den fünften Auswärtssieg in dieser Saison ziehen die Rojiblancos an Real Sociedad, das am Samstag überraschend bei Real Valladolid (0:1) federn ließ, in der Tabelle vorbei und sind nun Dritter hinter Spitzenreiter Real Madrid und dem FC Barcelona. Nur der Tabellenführer und Stadtrivale holte auswärts noch zwei Zähler mehr als Atletico (5/1/0).
La Liga, 11. Spieltag
Die ersten 45 Minuten im Benito Villamarin enttäuschten die Fans auf ganzer Linie. Es gab ganze zwei offensive Highlights: Nach 31 Minuten schoss Luiz Henrique aus aussichtsreicher Position über den Atletico-Kasten, Sekunden vor der Pause konnte Griezmann aus großer Distanz den Fehler von Betis-Keeper Rui Silva nicht ausnutzen (45.+4).
Deutlich mehr zu bieten hatte da schon der zweite Abschnitt, dem Weltmeister Griezmann seinen Stempel aufdrückte. Nachdem ein Betis-Treffer von Luiz Henrique vom VAR einkassiert worden war (48.), verwandelte der zuletzt von Barcelona fest verpflichtete Linksfuß eine Ecke rotzfrech direkt (54.). Am ersten Pfosten kam Saul Niguez nicht an den Ball, sodass dieser letztlich im langen Eck einschlug.
Rui Silva wieder kalt erwischt
Atletico schaltete nicht in den Verwaltungsmodus, sondern suchte weiter den Weg in Richtung Betis-Tor - mit Erfolg. Gut 20 Minuten vor Schluss kombinierte sich das Team von Trainer Diego Simeone rechts vor das Tor, wo Griezmann über die Stationen Correa und Matheus Cunha wieder den Ball bekam. Aus spitzem Winkel probierte er es mit seinem schwächeren Rechten und tunnelte Keeper Rui Silva, der beim Treffer zum 0:2 aus Betis-Sicht recht unglücklich aussah (71.).
Die Partie war gefühlt gelaufen, doch die Hausherren wollten sich nicht so einfach in ihr Schicksal fügen. Angriffswelle um Angriffswelle rollte in Richtung Oblak, der in Minute 84 dann nicht unbeteiligt war am Anschlusstreffer. Einen Freistoß von der Strafraumgrenze zog Joker Fekir frech ins Torwarteck - und erwischte Oblak damit eiskalt.
In der Nachspielzeit wäre es um ein Haar noch dicker gekommen, doch Betis-Linksverteidiger Alex Moreno köpfte den Ball aus kurzer Distanz ohne Bedrängnis nur an den Querbalken. Im gewohnten Vollsprint verließ Atletico-Coach Simeone die Seitenlinie nach Abpfiff und kühlte sich in der Kabine nach der zittrigen Schlusssequenz wohl erst mal ab.
Für Atletico geht es am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem wichtigen Champions-League-Heimspiel gegen das kriselnde Leverkusen weiter. Betis ist tags darauf (18.45 Uhr) in der Europa League bei Ludogorez Rasgrad zu Gast.