Mit dicken Backen stemmt sich Ivica Olic Bergens Björn Dahl entgegen. dpa
Brann Bergen durfte sich in dieser Woche über seinen ersten Meistertitel seit 44 Jahren freuen. Um bereits zwei Spieltage vor Saisonschluss jubeln zu dürfen, war das Team von Trainer Mons Ivar Mjelde allerdings auf die Schützenhilfe von Viking Stavanger angewiesen, das den Zweitplatzierten aus Stabaek schlug.
Bereits beim 4:1 gegen den VfB Stuttgart musste HSV-Coach Huub Stevens auf die verletzt vom Nationalmannschaftseinsatz zurückgekehrten van der Vaart und de Jong verzichten. Da sich die Aufstellung mit Olic als einziger Spitze bewährte, begann für die Norddeutschen die gleiche Startelf.
Nach verteilter Anfangsphase übernahmen die Gäste aus der Hansestadt mehr und mehr die Spielkontrolle. Trochowski setzte mit einem Freistoß aus rund 20 Metern, den Schlussmann Opdal mit den Fäusten parierte, ein erstes offensives Ausrufezeichen (8.).
Doch diese Torszene sollte für längere Zeit die beste bleiben. Die Hamburger dominierten die Partie, verzeichneten viele schnelle Ballgewinne im Mittelfeld, konnten aber keinen Druck auf das Tor des Heimteams aufbauen. So gab es nur sporadisch Schussmöglichkeiten. Die Versuche von Olic (23., 45.+1), Trochowski (28.) und Zidan (29.) gerieten aber allesamt zu ungenau oder schwach.
Der norwegische Nationaltorhüter Opdal blieb so jederzeit Herr der Lage und bewahrte sein Team vor einem Rückstand. Offensiv traten die Skandinavier kaum einmal in Erscheinung. Viele Bälle wurden lang auf Torjäger Helstad geschlagen, doch der Angreifer stand gegen die HSV-Defensive auf verlorenem Posten.
Mit zwei frischen Kräften - unter anderem kam der Ex-Lauterer Karadas - startete Brann in den zweiten Durchgang und hatte direkt die erste Möglichkeit. Helstad kam frei zum Schuss, zielte aber zu hoch (49.).
Trotz dieses Warnschusses blieb die Stevens-Elf Spiel bestimmend. Im Mittelfeld kontrollierten die Norddeutschen das Geschehen, verstanden es aber nicht, die kompakte Defensive der Bergener auszuspielen. So blieb es häufig bei Fernschüssen, die aber kaum Torgefahr brachten.
Besser machte es nach gut einer Stunde erst Kompany, der nach zwei vorangegangenen erfolglosen Versuchen aus gut 20 Metern genau Maß nahm und das Leder passgenau an den rechten Innenpfosten setzte, von wo die Kugel ins Tor prallte (62.)
Erlösung: Vincent Kompany lässt sich für seinen entscheidenden Treffer feiern. dpa
Auch nach der Führung blieb der HSV Ton angebend. Olic hatte zwei Mal das 2:0 auf dem Kopf (71., 75.), konnte die Möglichkeiten aber nicht nutzen. So hatten die Norddeutschen Glück, dass Brann seine beste Tormöglichkeit nach 77 Minuten nicht nutzen konnte: Demel verlängerte einen Solli-Freistoß unglücklich auf Helstad, der das Leder aus kurzer Distanz im Rutschen aber über das Tor beförderte.
Dies war allerdings auch die letzte Schrecksekunde für die Gäste. Ungefährdet fuhr der Hamburger SV in den Schlussminuten einen 1:0-Auswärtssieg in Bergen ein und startet damit optimal in die Gruppenphase.
Für den HSV geht es am Sonntag in der Bundesliga mit dem Gastspiel beim MSV Duisburg weiter. Auf internationalem Parkett steht das Heimspiel gegen Stade Rennes erst am 29.11. auf dem Programm. Brann Bergen trifft hingegen bereits in zwei Wochen auf die Franzosen.