Beim Test gegen die Niederlande in Wembley am Mittwochabend wird die Abteilung Attacke wahrscheinlich mit Daniel Sturridge (22, Chelsea) und Danny Welbeck (21, Manchester United) besetzt sein, zudem ist Fraizer Campbell (24, Sunderland) dabei. Die vereinigte Länderspielbilanz des Trios: vier Einwechslungen, null Tore.
Bent, der sich beim Aston Villas 0:0 in Wigan am Samstag verletzte, muss wegen seines Bänderrisses mindestens zehn Wochen aussetzen - das wäre allerdings der Optimalfall, eher ist von einer noch längeren Pause auszugehen. Womöglich ist gar eine OP nötig.
Nach der Partie am Mittwoch bleiben den Engländern nur noch zwei Tests - in Norwegen (26. Mai) und gegen Belgien (2. Juni) - um eine Sturmformation für die ersten beiden Gruppenspiele zu finden. Peter Crouch, Jermain Defoe oder Bobby Zamora sind Kandidaten für einen Platz in vorderster Front.
Redknapp bleibt Favorit auf Capello-Nachfolge
zum Thema
Welcher Trainer den EM-Kader nominieren wird, steht 100 Tage vor dem Turnierstart ohnehin noch gar nicht fest. Gegen die Niederlande wird das Team nach Fabio Capellos Rücktritt von U-21-Trainer Stuart Pearce betreut. Der 78-malige Nationalspieler, deutschen Fans vor allem als Fehlschütze im WM-Halbfinale 1990 in Erinnerung, war zunächst nur als Interimslösung vorgesehen, brachte jedoch bereits größere Ambitionen zum Ausdruck ("Ich bin verfügbar und habe Turniererfahrung").
Bei den Spielern kommt Kumpeltyp Pearce (Spitzname: Psycho) offenbar besser an als der knorrige, autoritäre Capello. Topfavorit für den Posten des Nationaltrainer ist aber weiterhin Tottenham-Coach Harry Redknapp. Zudem steht Pearce im Test gegen den Vizeweltmeister nicht viel namhaftes Personal zur Verfügung, um sich profilieren zu können.
Pearce entscheidet Kapitänsfrage: Parker statt Gerrard
Ex-Kapitän John Terry, dessen Absetzung zum Rücktritt Capellos geführt hatte, fällt nach seiner Knie-OP aus, Routiniers wie Rio Ferdinand und Frank Lampard erhalten eine Verschnaufpause. Rooney, der angesichts seiner Sperre ohnehin nicht hätte spielen sollen, plagt eine Halsentzündung. In Abwesenheit dieser Führungsspieler machte Pearce am Mittwochmittag Mittelfeldspieler Scott Parker von Tottenham Hotspur zum Kapitän - als Favorit galt eigentlich Liverpools Steven Gerrard.