Im 19. Saisonspiel war es soweit. Benevento Calcio hat den Bann gebrochen und kurz vor dem Jahreswechsel den ersten Serie-A-Sieg in der Klubgeschichte eingefahren. Tanti Auguri!
Die Zahlen hatten vor Anpfiff des Duells mit Chievo klar gegen die heimischen "Hexen" gesprochen. Erst ein Remis war Benevento bislang geglückt - dank eines Torwarttores in der Nachspielzeit gleichwohl auf spektakuläre Art und Weise gegen das gebeutelte Milan. Nur neun Tore hatte das abgeschlagenen Tabellenschlusslicht bis Samstag erzielt, mit 41 die meisten kassiert und nur einen Akteur im Kader, der mehr als einen Treffer erzielt hatte: Amaro Ciciretti nämlich (2), und ausgerechnet der verletzte sich beim Aufwärmen! Immerhin: Die "fliegenden Esel" aus Verona waren nicht gerade in Bestform angereist, hatten in den vergangenen vier Spielen nur zwei Tore markiert (ein Remis).
Hetemaj hätte das Unglück verlängern können
Zum Spiel, das diese beiden Klubs erstmals zusammenführte: Die Dinge hätten vielleicht den aus Benevento-Sicht normalen Verlauf genommen, hätte Chievos Perparim Hetemaj nach fünf Minuten in aussichtsreicher Position getroffen und nicht Torhüter Vid Belec angeschossen. Danach zeigte sich das Gastgeberteam: Nicolas Viola prüfte Chievo-Schlussmann Stefano Sorrentino beim Freistoß, Enrico Brignola scheiterte frei vor dem Keeper. Der lenkte auch einen krachenden Fernschuss von Vittorio Parigini über den Querbalken.
Benevento spielte auch nach Wiederanpfiff nach vorn, um in Person von Marco D’Alessandro abermals an Sorrentino zu scheitern. Der nächste war Fabio Lucioni, dessen Kopfball der Gästetorwart mit Mühe übers Tor kratzte. Doch danach war der Bann gebrochen: D’Alessandro chippte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Massimo Coda mit dem Rücken zum Tor verlängerte und den Schlussmann überwand (64.). Die gut 10.000 Fans im kleinen Stadion jubelten - und sie witterten ihre Chance, Augenzeugen eines historischen Moments zu sein.
Nervenspiel nach Codas Führungstor
Es wurde ein Nervenspiel, denn Coda ließ eine weitere Großchance liegen. Fünf Minuten Nachspielzeit spannten die heimischen Anhänger auf die Folter, die in dieser Saison schon so einige Last-Minute-Schocks erlebt hatten. Diesmal ging alles gut, Chievo fand keine Mittel mehr, um die Abwehr der "Hexen" auszuhebeln, die wenig später im gemeinsamen Freudentanz mit ihren Fans den ersten Sieg in Italiens Oberhaus feierten.
Benevento hat weiterhin elf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer, könnte jedoch Blut geleckt haben. Nächster Gegner ist am kommenden Samstag Sampdoria Genua - und der ehemalige Europapokalsieger muss wie schon Chievo im Stadio Ciro Vigorito antreten.