Bundesliga

Beim Sommer-Transfer profitieren alle Seiten

Kommentar

Beim Sommer-Transfer profitieren alle Seiten

Die Torhüter des FC Bayern: Manuel Neuer, Yann Sommer, Sven Ulreich.

Die Torhüter des FC Bayern: Manuel Neuer, Yann Sommer, Sven Ulreich.

Sommer hat plötzlich die Chance auf Titel

Der erste Gewinner ist Yann Sommer. Nach achteinhalb Jahren bei der Borussia bietet sich dem Keeper die Chance auf Titel, allen voran die deutsche Meisterschaft. Seinen bislang letzten holte er vor dem Wechsel in die Bundesliga als Schweizer Meister 2014 mit dem FC Basel. Zudem kann sich Sommer auf der großen Bühne Champions League beweisen, denn schon im Februar und März in den Duellen des FC Bayern mit Paris St.-Germain wird es auch auf Sommer ankommen.

Bayern bekommt die beste verfügbare Lösung

Der FC Bayern hat mit Sommer wiederum die derzeit bestmöglich verfügbare Lösung gefunden. Durch den plötzlichen Ausfall Manuel Neuers war der Rekordmeister zu einem Zeitpunkt in Zugzwang geraten, zu dem niemand gerne seine Nummer 1 abgibt. Sommer kennt die Liga, spricht Deutsch, benötigt keine große Eingewöhnung.

Und er passt vom Stil her zum FC Bayern, ist fußballerisch stark und kann ins Aufbauspiel einbezogen werden. Abzuwarten bleibt höchstens, wie sich die zehn Zentimeter fehlender Körpergröße im Vergleich zu Neuer auswirken, beispielsweise in der Strafraumbeherrschung. Sollte Neuer zur neuen Saison noch nicht fit sein, sind die Münchner abgesichert, in jedem Fall haben sie für 2023/24, Stand jetzt, zwei starke Torhüter unter Vertrag.

In Gladbach ist Sommers Erbe geregelt

Auch Borussia Mönchengladbach muss sich nicht grämen. Der Klub vom Niederrhein bekommt für Sommer noch gutes Geld, kann für die acht Millionen Euro Fixablöse mit Jonas Omlin den Nachfolger bezahlen. Nach der Saison hätte ein ablösefreier Abgang Sommers gedroht, nun ist sein Erbe geregelt, solange Omlin das hält, was sich die Borussia von ihm verspricht. Klingt nach einer geordneten Übergabe.

Verlierer? Ulreich kennt sein Rolle, die Tür für Nübel ist endgültig zu

Und die Verlierer? Ein hartes Wort. Sven Ulreich kennt seine Rolle beim FC Bayern als bald ewige Nummer 2, er durfte nach Neuers Verletzung nicht damit rechnen, langfristig befördert zu werden und wird dies akzeptieren. Für Alexander Nübel dürfte die Tür beim FC Bayern endgültig zu sein, aber so richtig drängte es den 26-Jährigen sowieso nicht zurück nach München. Die Bayern können nach Ende des Leihgeschäfts mit der AS Monaco noch Geld mit dem 2020 ablösefrei verpflichteten Keeper verdienen, der andernorts sein Glück suchen wird.

Neuer? Nie gab es eine stärkeren Konkurrenten

Bleibt Manuel Neuer und die Ungewissheit, ob, wann und wie der Kapitän nach seinem offenen Schien- und Wadenbeinbruch zurückkehrt. Findet er zu alter Stärke, wird er ins Bayern-Tor zurückkehren. Immer in dem Wissen, dass mit Sommer der stärkste Konkurrent da ist, seit Neuer 2011 zum FC Bayern gewechselt ist. Das dürfte ihn aber eher anstacheln als bremsen.

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