Es war den Gastgeberinnen auf dem Campus des FC Bayern von der ersten Sekunde an anzumerken, worum es gegen den großen Rivalen der letzten Jahre ging. Mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg wollten die Münchnerinnen von Coach Alexander Straus an den Wölfinnen vorbeispringen und sich die Tabellenführung sichern. Allerdings fehlte gegenüber dem 3:0 in Leipzig die verletzte Magull, die von Bühl vertreten wurde. Ein erzwungener Wechsel, der sich als Glücksgriff entpuppen sollte.
Enttäuschende Wölfinnen zunächst chancenlos
Die Nationalspielerin agierte von Beginn an auffällig und sorgte mit ihren Mitspielerinnen in der Offensive durch beherztes Anlaufen dafür, dass der VfL überhaupt nicht ins Spiel kam und sukzessive verunsicherter auftrat. Gegen Schüller (11., 21.) und Stanways Distanzkracher (14.), vor dem Popp auf der Linie gerettet hatte, war Frohms-Vertreterin Schmitz zwar noch zur Stelle. Dann aber bekam sie eine Hereingabe Bühls nicht entscheidend weg, weshalb Dallmann zur überfälligen Führung abstauben konnte (29.).
Auch nach dem Gegentreffer fand die Elf von Tommy Stroot überhaupt nicht in die Partie. Oberdorfs Startelf-Rückkehr für Endemann (Bank) brachte nicht die gewünschte Stabilität im defensiven Mittelfeld, Janssens Fehlen in der Viererkette machte sich trotz der erfahrenen Ersatzfrau Hegering immer wieder bemerkbar. Infolge eines zweiten Gegentors durch die umtriebige Bühl (37.) war die Ausgangslage vor dem zweiten Durchgang daher identisch wie beim jüngsten 2:2 gegen Hoffenheim nach 0:2-Pausenrückstand.
Bayern im Alu-Pech
Die Hoffnung auf eine ähnliche Aufholjagd schien jedoch nur Minuten nach Wiederanpfiff gänzlich zu schwinden. Nach einem Handspiel Wedemeyers stand Ex-Wolfsburgerin Damnjanovic zum Strafstoß bereit. Doch die Serbin traf nur die Unterkante der Latte (51.), ehe Bühl mit der Fußspitze ebenfalls am Aluminium scheiterte (54.). Auch aufgrund einer Portion Pech verpassten es die Münchnerinnen einmal mehr, eine Partie frühzeitig zuzumachen.
6. Spieltag
VfL aus dem Nichts vor dem Ausgleich
Die lange Zeit hoffnungslos unterlegenen Niedersächsinnen blieben ihrerseits im Spiel und nutzten die Versäumnisse der Gastgeberinnen in Person von Oberdorf, die aus dem Nichts zum Anschluss traf (63.) und einen Aufwind des VfL einleitete. Direkt im Anschluss verzog Popp volley, bevor die 32-Jährige knapp 20 Minuten vor Schluss eine Ausgleichschance liegen ließ, die sie in der Vergangenheit auch schon zu nutzen wusste (72.).
Da Schüller ein weiteres Mal die Entscheidung ausließ (74.), entwickelte sich eine offenere, aber auch zerfahrene Schlussphase. In dieser häuften sich kleinere Fouls und Wehwehchen, es brauchte mehrere Behandlungspausen, sodass schlussendlich sechs Minuten nachgespielt wurden. Auch dieser Bonus half dem bisherigen Tabellenführer aber nicht mehr. Es blieb beim 2:1, mit dem der FC Bayern am direkten Gegner aus Wolfsburg vorbei an die Spitzenposition sprang.
Weiter geht es für die Frauen des FC Bayern am nächsten Sonntag (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Wolfsburg ist am selben Tag etwas früher (14 Uhr) gegen Freiburg gefordert.