Bayern-Coach Carlo Ancelotti tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Schalke 04 dreimal Personal aus: Lahm, Alaba und Thiago standen für Rafinha, Juan Bernat und Müller (alle Bank) auf dem Rasen.
Wolfsburgs Trainer Valerien Ismael brachte gegenüber dem 0:1 beim 1. FC Köln gleich fünf Neue: Für Benaglio, Bruma, Guilavogui, Malli und Gomez (alle Bank) spielten Casteels, Knoche, Bazoer (Pflichtspieldebüt), Mayoral und Ntep.
Wie erwartet riss Bayern das Zepter sofort an sich, steuerte seine Angriffsaktionen gegen tief stehende Gäste zu Beginn vor allem über die rechte Seite, wo sich immer wieder Lahm und Robben in Szene setzten. Bei Robbens Volleyabnahme (9.) wie auch Lahms Hereingabe (10.) zeigte sich Casteels auf dem Posten.
Costa zieht ab, Luiz Gustavo hilft
Der VfL konnte sich kaum befreien. Seguin verhinderte, dass sich Robben nach Solo in aussichtsreiche Schussposition dribbeln konnte (17.). Dem Antritt von Costa im Zentrum konnte er aber nicht folgen: Der Brasilianer zog aus 22 Metern ab, Luiz Gustavo fälschte ab - 1:0 (18.).
Es folgte viel Ballbesitz-Fußball des FCB. Die Ancelotti-Elf blieb allerdings auf der Suche nach einer Lücke im Abwehrdickicht der Gäste ohne große Offensiv-Akzente, drängte auch nicht mit Nachdruck ins letzte Drittel. Weil auch die Niedersachsen keineswegs wie von Ismael angekündigt ihre Chance suchten und lange Pässe auf Ntep nicht das Stilmittel waren, um den Rekordmeister in Bedrängnis zu bringen, breitete sich Langeweile aus.
Symptomatisch für den mutlosen Auftritt der Wölfe war Nteps Aktion, nachdem die Münchner im Mittelfeld den Ball verloren und der Stürmer freie Bahn hatte: Statt sich entschlossen und mit Tempo Richtung Bayern-Tor aufzumachen, bremste der schnelle Angreifer ab und ließ so eine Kontergelegenheit liegen (34.). So blieb ein Hummels-Kopfball nach Alonso-Freistoß die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause (36.).
Spielberichte
Von schneller Umschaltbewegung war bei Wolfsburg im ersten Abschnitt nichts zu sehen - Ismael erhoffte sich mit Malli für Mayoral nach Wiederanpfiff diesbezüglich Besserung. Doch der Offensivvortrag des VfL blieb schlichtweg trostlos, vielmehr igelten sich die Wölfe weiterhin ein. Die Ancelotti-Schützlinge drängten auf das 2:0 und forcierten nun zumindest sporadisch das Spiel in die Tiefe. Thiago (Kopfball, 55.) sowie Costa und Alaba binnen einer Minute (56.) näherten sich dem zweiten Tor an.
Bei den Niedersachsen kam Gomez für Ntep zum Einsatz an alter Wirkungsstätte (61.), konnte das Angriffsspiel seines Teams aber nicht beleben. Der FCB belagerte im weiteren Verlauf die Wolfsburger Hälfte. Ein Durchkommen gab es aber nicht, auch weil die Münchner trotz fortwährender Bemühungen keinen besonders großen Einfallsreichtum an den Tag legten.
Neuer zeigt seine ganze Klasse
Mit Didavi für Bazoer entwickelte die bis dorthin biedere Ismael-Elf in der Schlussphase endlich Offensivgeist. Neuer hatten es die Bayern zu verdanken, dass es keine Verlängerung gab: Gegen Malli (83.) und zweimal Didavi (84., 85.) parierte der Nationalkeeper teilweise famos. Es blieb beim 1:0, der Titelverteidiger steht im Viertelfinale.
Der FC Bayern München ist am Wochenende im Derby beim FC Ingolstadt zu Gast (Samstag, 15.30 Uhr). Die Wolfsburger empfangen am Sonntag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim in der Volkswagen-Arena.