Bayerns Co-Trainer Peter Hermann, der den erkrankten Coach Jupp Heynckes (grippaler Infekt) auf der Bank vertrat, brachte im Vergleich zum 6:0 im Pokal-Viertelfinale beim SC Paderborn zwei neue Akteure: Boateng und Ribery verdrängten Süle und Coman auf die Bank.
S04-Coach Domenico Tedesco veränderte seine Startelf nach dem 1:0 im Pokal-Viertelfinale gegen Liga-Konkurrent Wolfsburg gleich viermal: Nastasic (Gelb-Rot-Sperre), Oczipka, Harit und Pjaca (alle Bank) wurden durch Stambouli, Caligiuri, Embolo und di Santo ersetzt.
Schalke ließ den Worten von Trainer Tedesco Taten folgen, agierte mit mutigem Pressing und suchte ohne viel Aufhebens den Weg in die Spitze. Die Königsblauen, die im 3-4-3 inklusive drei nominellen Stürmern voll auf Angriff getrimmt waren, zwangen die Bayern in die Defensive und verbuchten in Person von Embolo eine erste große Chance (2.). Dass das Pressing der Gäste jedoch auch Risiken mit sich brachte, mussten diese bereits in der sechsten Minute erfahren: Nach einem Tempogegenstoß der Münchner landete das Leder bei Müller. Der 28-Jährige zog aus 24 Metern ab, Fährmann ließ nur abprallen und Lewandowski staubte ab - 1:0 für Bayern, Tor-Rekord für den Polen.
Bundesliga, 22. Spieltag
Di Santo sorgt für den Ausgleich
Schalke schüttelte sich kurz und zog anschließend weiter den eigenen Matchplan durch. Trotz des Rückstandes gestalteten die Knappen die Partie sehr ausgeglichen, auch wenn Lewandowski (10.) und Alaba, der auf den Tag genau acht Jahre nach seinem Pflichtspieldebüt für den FCB seinen 200. Ligaeinsatz feierte, durchaus gute Gelegenheiten herausarbeiteten (21.). Die Tedesco-Elf selbst ließ zwar durch Kehrer noch ein wenig Präzision vermissen (9.), machte es in der 29. Minute dann aber deutlich besser, als di Santo nach einer mehr oder weniger freiwilligen Vorlage des künftigen Münchners Goretzka zum durchaus verdienten Ausgleich traf.
Fährmann patzt erneut
Lange hielt dieses 1:1 allerdings nicht, denn dann schlug Müller mit freundlicher Mithilfe des Schalker Keepers aus spitzem Winkel zu: Fährmann spekulierte auf einen Querpass, Müller schob den Ball allerdings fast von der Grundlinie ins kurze Eck - die erneute Führung für München.
Akrobatischer Assist: Leon Goretzka (3.v.li.) leitet mit seinem missglückten Seitfallzieher das zwischenzeitliche 1:1 durch di Santo (nicht im Bild) ein. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Teams zunächst weiter auf Augenhöhe. Wenngleich die Partie weiterhin sehr unterhaltsam war, blieben bis auf Alabas Distanzschuss (57.) Torchancen Mangelware. Nach rund einer Stunde kristallisierte sich Bayern als das spielbestimmende Team heraus und hatte durch Alaba (64.) und Lewandowski (72./76.) gute Gelegenheiten, die Partie vorzeitig für sich zu entscheiden.
Schalke fordert Bayern weiter
Die Schlussphase war jedoch alles andere als ein leichter Ausgalopp für den Gastgeber: Schalke zeigte sich weiterhin präsent und setzte immer wieder Nadelstiche (Embolo, 71.). In den letzten Minuten hatten die eingewechselten Martinez (85.) und Coman (90.+2) noch die Chance auf den Schlusspunkt, brachten die Kugel aber nicht im Gehäuse unter. Letztlich blieb es beim knappen, aber nicht unverdienten 2:1 für den Rekordmeister, wenngleich der FC Schalke einen gewichtigen Anteil an einem hochklassigen Abendspiel hatte.
Für die Bayern geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg weiter. Drei Stunden später empfängt S04 die TSG Hoffenheim im Topspiel.