Lange hatte der FC Hansa durch ein Agali-Tor im Olympiastadion überraschend geführt. Doch der Meister zeigte nach dem Seitenwechsel, dass die Titelverteidigung noch keinesfalls abgeschrieben ist. Ein Doppelschlag von Sergio und Elber drehte das Spiel nach einer Stunde. Am Ende stand ein verdienter 4:1 (0:1)-Erfolg.
Ottmar Hitzfeld, der auf Fink, Kuffour (beide gesperrt), Zickler, Effenberg und Andersson (alle verletzt) verzichten musste, gab dem Polen Slawomir Wojciechowski erstmals von Beginn an eine Chance, nachdem auch Lizarazu angeschlagen auf der Bank Platz nehmen musste. Bei Hansa fehlte lediglich Yasser Radwan verletzungsbedingt, Stürmer Kreso Kovacec durfte nach seinen jüngsten Torerfolgen erstmals in die Startformation.
Der Hausherr machte von Beginn an klar, dass derzeit nur ein dreifacher Punktgewinn zählt. Bereits nach 15 Sekunden prüfte Carsten Jancker Hansa-Keeper Pieckenhagen mit einem Flachschuss. In der 3. Minute kam Elber nach Sergio-Steilpass und Kopfballvorlage von Scholl frei zum Schuss, jagte das Leder jedoch in Richtung Fantribüne. Der Brasilianer hatte nach einer Viertelstunde erneut die Chance zum 1:0. Nach Salihamidzic-Flanke landete sein Kopfball allerdings einen Meter neben dem Hansa-Gehäuse. Von den Gästen war bis dato nichts zu sehen, doch in der 18. Minute hieß es plötzlich 0:1! Emara konnte von links unbedrängt flanken und Victor Agali köpfte den Ball aus zehn Metern am verdutzten Kahn vorbei ins Bayern-Tor. Der Meister war nur kurz geschockt. Bei einem Tarnat-Freistoß musste Pieckenhagen nachfassen (25.). Zwei Minuten später musste der Hansa-Keeper gegen Elber Kopf und Kragen riskieren, um den Schuss des Stürmers aus acht Metern noch abblocken zu können. Schiedsrichter Aust zog sich kurz darauf den Unmut der Fans zu, als er ein elfmetereifes Foul von Zallmann an Elber als Schwalbe ahndete und dem Brasilianer Gelb zeigte (29.). Die Bayern-Offensive hielt an. Ein Scholl-Freistoß prallte vom Lattenkreuz ins Toraus (33.). Bis zur Pause verhinderte das Hansa-Bollwerk weitere klare Chancen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 Agali (17')
1:1 Paulo Sergio (58')
Kahn - Salihamidzic, Babbel, Linke , Tarnat - Jeremies, Wojciechowski , Scholl , Paulo Sergio - Elber , Jancker
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olympiastadion |
| Zuschauer | 60.000 |
Zäh verlief auch der Beginn der zweiten Hälfte gegen die defensiven Ostseestädter. Erst in der 58. Minute fiel der verdiente Ausgleich. Paulo Sergio schaltete im Hansa-Strafraum am schnellsten, nachdem zwei Rostocker Abwehrspieler nicht klären konnten. Sekunden später erneut Jubel im Olympiastadion: Elber traf aus zehn Metern, der Schiedsrichter-Assistent entschied allerdings auf Abseits – eine äußerst enge Entscheidung. Für Elber war damit der Bogen überspannt. In der 62. Minute sprintete er seinem Bewacher Benken nach einem Befreiungsschlag auf und davon und versenkte das Leder unhaltbar im linken Eck: 2:1. Sechs Minuten später hatte Sergio die Entscheidung auf dem Fuß. Frei vor Pieckenhagen tauchte der Ex-Römer auf, schoss allerdings klar über das Tor. Rostock kam kaum noch über die Mittellinie, Elber und Sergio kombinierten weiter nach Belieben. In der 80. Minute holte der eingewechselte Michael Wiesinger einen Elfmeter heraus, den Paulo Sergio im Nachschuss zum 3:1 verwandelte. Bei Hansa brachen nun alle Dämme. Sekunden nach dem 3:1 setzte der spielfreudige Wiesinger Mehmet Scholl in Szene. Der Nationalspieler ließ Pieckenhagen aus 16 Metern keine Chance (82.): 4:1. Weitere Bayern-Treffer waren in der Schlussphase möglich.
Analyse mit Noten am Montagabend