Bayerns Lucio wird von Leverkusens Barbarez verfolgt. dpa
Nach dem 0:2 gegen Milan änderte Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld seine Anfangsformation nur auf einer Position: Für den verletzten Ottl (Muskelfaserriss) lief Santa Cruz von Beginn auf. Bei Bayer Leverkusen musste Trainer Michael Skibbe im Vergleich zum 0:1 bei CA Osasuna auf den in der Liga gelbgesperrten Schneider verzichten, zudem musste Madouni auf der Bank Platz nehmen. Haggui und Voronin erhielte dafür das Vertrauen.
Die Gäste zogen sich zunächst einmal weit zurück und beschränkten sich auf die Defensive. Bayern legte aber keinesfalls gleich den Vorwärtsgang ein, sondern versuchte sich an einem langsamen Spielaufbau, und kamen so gegen gut sortierte Leverkusener erst einmal nicht zu zwingenden Chancen. Erst Nationalstürmer Podolski setzte ein Ausrufezeichen: Eher zufällig kam er in Schussposition - von Callsen-Bracker war ihm das Spielgerät vor die Füße gespielt worden - und sofort zog er ab. Adler wäre geschlagen gewesen, doch der Schuss ging an die Latte (12.).
Kurz darauf kam Callsen-Bracker im Anschluss an eine Lahm-Ecke mit der Hand an den Ball, doch Schiedsrichter Knut Kircher sah darin keine Absicht und ließ weiterspielen (14.). Gegen inaktiv wirkende Bayern kamen die Leverkusener nun besser ins Spiel und auch zu ersten Möglichkeiten: Doch Barnetta verstolperte den Ball in aussichtsreicher Position im Strafraum (17.), und Voronin setzte seinen Schuss aus 15 Metern nach gewonnenem Zweikampf gegen van Buyten knapp neben den rechten Pfosten (21.).
Der 29. Spieltag
Das Spiel verflachte zusehends, als ein langer Ball von Lahm die linke Seite entlang den Laufweg von van Bommel fand. Der konnte den Ball über den herausgeeilten Adler hinweg in die lange Ecke lupfen und etwas unerwartet stand es nun 1:o für den Rekordmeister (30.). Bis zur Pause konnte Bayer nicht mehr reagieren, lediglich Voronin prüfte noch einmal Kahn aus der Distanz, zielte dabei aber genau auf den Münchner Goalie (38.). Da die Bayern das Ergebnis nun verwalteten und Esprit und Spielwitz vermissen ließen, blieb es bei der knappen Halbzeit-Führung.
Die zweite Hälfte wurde von beiden Mannschaften in gleicher Besetzung wieder aufgenommen und begann mit einem Paukenschlag. Salihamidcic spielte einen schönen Pass vom Mittelkreis in den Lauf von Makaay, der clever den Ball an Adler vorbeischob (47.). Bayer wirkte nun geschockt und wirkte etwas apathisch. Wohl war der Glaube an einen Erfolg geringer geworden, zumal die Bayern jetzt souverän spielten und dem dritten Tor näher wirkten. Doch ein wahrer Donnerhall, ausgelöst durch Voronin, sollte die Gäste wieder aufwecken: Voronin knallte das Spielgerät mit Wucht aus spitzem Winkel erst unter die Latte, dann gegen den rechten Pfosten und schließlich über die Linie (60.). Kurz darauf setzte van Bommel auf der Gegenseite einen Versuch aus 18 Metern ans Aluminium (62.). Die Rheinländer waren jetzt erwacht und spielten munter nach vorne, während jetzt die Bayern wackelten.
Gleich schlägt er ein: van Bommel (re.) schaut dem Ball ebenso hinterher wie Bayers Adler. Haggui kommt auch zu spät. dpa
Castro verpasste eine gute Möglichkeit nach einem mustergültig herausgespieltem Konter, als er einen Schuss aus der rechten Strafraumhälfte über den Kasten setzte (68.). Später scheiterte Rolfes mit einem harten Schuss von der Strafraumgrenze an Kahn (78.). Dies sollte die besten Möglichkeiten zum Ausgleich für die Gäste gewesen sein, denn den Bayern gelang es, trotz großer Unsicherheiten, die Schlussoffensive der Leverkusener zu überstehen.
Die Bayern müssen am nächsten Spieltag zu einem direkten Konkurrenten um einen Champions League Platz reisen: Die Fahrt geht nach Stuttgart. Für Bayer steht das schwere Heimspiel um den UEFA-Cup Rang gegen Nürnberg auf dem Programm.