Bayern-Trainer Jupp Heynckes stellte nach dem 2:0 in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Zürich auf drei Positionen um. In der Innenverteidigung bekam überraschend van Buyten den Vorzug vor Boateng. Tymoshchuk und Müller ersetzten zudem Luiz Gustavo und Kroos. Die angeschlagen Ribery, Robben und Gomez wurden rechtzeitig fit.
Hamburgs Coach Michael Oenning veränderte seine Startformation im Vergleich zum 2:2 gegen Hertha BSC ebenfalls auf drei Positionen. Wie erwartet stellte Oenning sein Team mit der Hereinnahme von Rincon, Jarolim und Jansen für Skjelbred, Elia und Petric (Grippe) deutlich defensiver auf.
Die Marschrichtung war schon in den Anfangsminuten klar: Der Hamburger SV stand mit zwei Viererketten tief und erwartete die Angriffe der Münchner, die entsprechend leicht und schnell zu einem deutlichen Mehr an Spielanteilen kamen. Doch die Bayern begnügten sich nicht mit Ballbesitz und -kontrolle. Das bewegliche Trio Ribery, Müller und Robben bereitete den Hamburgern früh etliche Schwierigkeiten, schnell suchte die Heynckes-Elf den Abschluss. Versuche von Gomez (2.) und Robben (8.) stellten für Drobny noch keine Probleme dar, doch als van Buyten einen Robben-Freistoß unbedrängt einköpfen durfte (13.), war Oennings Defensivtaktik geknackt.
Der 3. Spieltag
Ebenso leicht, wie van Buyten das 1:0 gemacht wurde, durfte Ribery nur vier Minuten später erhöhen: Nach einem Einwurf Robbens auf rechts fand eine flache Müller-Hereingabe den Weg durch den Sechzehner zu Ribery. Der Franzose ließ am Fünfereck noch Rincon und Diekmeier aussteigen, ehe er flach einschoss (17.).
Während die Gäste im gesamten ersten Durchgang keine einzige gefährliche Offensivszene kreierten, freuten sich die Münchner über ungewohnte Freiheiten und sprühten vor Spielfreude. Gomez scheiterte per Kopf an Drobny (33.), Müller traf den Pfosten (43.) und verpasste den finalen Querpass auf Gomez (44.). So blieb es bis zum Halbzeitpfiff bei einem weiteren Treffer, der es jedoch in sich hatte: Rechts an der Mittellinie bekam Robben den Ball und nahm Fahrt auf. Jansen und Aogo griffen kaum ein, Mancienne kam zu spät, so dass der Niederländer vom Fünfereck mit einem Lupfer ins lange Eck erfolgreich war (34.).
Erst durften sie ihre Spielfreude voll ausleben, dann vorzeitig Feierabend machen: Franck Ribery und Arjen Robben. picture alliance
Nach der Pause ging es in gleichem Stil weiter. Die Heynckes-Schützlinge waren stets einen Schritt und vor allem einen Gedanken voraus, die Hanseaten taumelten von einer Verlegenheit in die nächste. Die Bayern gingen fahrlässig mit ihren Chancen um - was sich nicht rächte, weil es eine Vielzahl davon gab. Gomez stellte nach schneller Kombination - allerdings aus Abseitsposition - auf 4:0 (56.), der eingewechselte Olic durfte gegen seinen Ex-Klub mit seinem ersten Ligator seit Mai 2010 zum 5:0 treffen (80.). Damit war der Hamburger SV erlöst - und an diesem Tag auch gut bedient.
Mit dem Schwung aus dem klaren Erfolg können die Bayern nun die Aufgabe im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation am Dienstagabend beim FC Zürich angehen. Die nächste Bundesligapartie führt den Rekordmeister anschließend zum samstäglichen Auftritt beim 1. FC Kaiserslautern. Der HSV bekommt es - ebenfalls am Samstag - mit dem auch noch nicht gefestigten 1. FC Köln zu tun.