Zwei Torschützen und ein Vorbereiter: Zé Roberto herzt Toni, Sagnol schiebt von hinten an. dpa
Beim FC Bayern ließ Trainer Ottmar Hitzfeld nach der UEFA-Cup-Schlacht beim 3:3 in Getafe kräftig rotieren: Lucio, van Bommel (Gelb-Rot), der angeschlagene Ribery und Klose saßen teilweise noch nicht einmal auf der Bank. Van Buyten, Sagnol, Ottl und Podolski rückten in die Anfangsformation.
Bei Dortmund spielte Wörns im Vergleich zum 2:1 gegen Leverkusen nach abgelaufener Gelbsperre an Stelle von Kovac in der Innenverteidigung. Des Weiteren verdrängte Frei Federico auf die Bank.
Besser hätte es nicht beginnen können für den Rekordmeister, denn schon der erste konstruktive Angriff brachte die Führung: Lell stürmte halbrechts nach vorne, spielte auf Toni, der am Strafraum ablegte zu Podolski. Der Nationalstürmer zirkelte das Leder aus 18 Metern wunderbar in den linken Winkel (3.).
Die Bayern spielten wie aufgedreht, Dortmund wurde in der Anfangsphase förmlich überrannt. Eine weitere flüssige Kombination wie aus dem Lehrbuch, diesmal über die linke Seite, und schon stand es 2:0: Schweinsteiger spielte zu Toni, der direkt in den Lauf von Lahm weiterleitete. Toni verpasste zwar die Flanke des Nationalverteidigers, doch nicht so Zé Roberto, der aus neun Metern unter die Latte traf (8.).
Die Borussia mühte sich, in die Partie zu finden, doch so richtig gelingen sollte das den Gästen nicht. Vor allem in der Defensive boten die Schwarz-Gelben eine desolate Vorstellung. Beispiele gefällig? Sagnol köpfte auf der rechten Seite zu Toni, der Wörns vor dem Sechzehnmeterraum ganz alt aussehen ließ und aus elf Metern mit dem rechten Außenrist in die linke Eck traf (18.). Vier Minuten später: Toni leitete in der eigenen Hälfte per Hackentrick den nächsten Schock für die Borussia ein. Zé Roberto stürmte nach Traumpass von Schweinsteiger links auf und davon, verzögerte geschickt und flankte dann butterweich zum heranstürmenden Toni, der aus fünf Metern volley einnetzte (22.) - Saisontor Nummer 18.
Danach passierte bis zur Pause nicht mehr viel. Der BVB, der logischerweise nach der Torflut nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzte, war froh darüber, dass die Hitzfeld-Elf gleich mehrere Gänge zurückschaltete. Im eigenen Offensivspiel blieb nahezu alles Stückwerk, was die Doll-Schützlinge versuchten.
Der 28. Spieltag
Nach der Pause kam Rensing für den mit einer Schulterblessur ausgeschiedenen Bayern-Kapitän Kahn - Sagnol übernahm die Binde. Auch Dortmund wechselte mit Kovac und Klimowicz für Hummels und Petric zwei Neue ein.
Nachdem die Partie entschieden war, tat man sich wohl auch eingedenk der kommenden "Englischen Woche" auf dem Spielfeld nicht mehr allzu sehr weh. Die Begegnung plätscherte eine geraume Zeit so dahin, bis zur nächsten klaren Chance dauerte es bis zur 64. Minute: Kringe kam nach einem Kovac-Solo einen Meter vor dem Tor nicht mehr richtig an den Ball heran und spitzelte das Sportgerät Zentimeter am Pfosten vorbei.
Mehr Lust hatten nach wie vor die Münchner, und einmal legten die Hausherren noch nach: Podolski kurvte von links in Strafraumhöhe nach innen, passte quer zu Ottl. Der Blondschopf zog aus halblinker Position aus 17 Metern ab, und der Ball flutschte noch berührt von Ziegler ins linke untere Eck (67.).
Zu notieren gab es noch zwei Gelbe Karten: Einmal für Tinga, der damit für das Heimspiel gegen Hannover am Mittwoch ausfällt. Und für Zé Roberto, der sich damit beim zeitgleichen Gastspiel des FC Bayern bei der Frankfurter Eintracht ausruhen darf.