Trainer Ottmar Hitzfeld überraschte mit der Hereinnahme von Zickler in die Anfangsformation, für den - im Vergleich zum 2:0 im Derby gegen den TSV 1860 München - Jancker weichen musste. Der Bayern-Coach schonte noch weitere Akteure, die in dem WM-Qualifikationsspielen zum Einsatz kamen und krempelte sein Team auf gleich vier weiteren Positionen um: Kuffour ersetzte Andersson, Tarnat spielte für Lizarazu, Fink rückte für Salihamidzic in die Mannschaft und den Gelb-gesperrten Scholl vertrat Sergio. Vier Änderungen zur 1:2-Niederlage gegen Kaiserslautern auch auf Seiten der Werderaner: Banovic ersetzte Barten in der Abwehr, Krstajic lief für Trares auf, Eilts ersetzte den Gelb-Gesperrten Ernst und Stalteri stürmte zunächst für Ailton.
Der 27. Spieltag auf einen Blick
Ob die Bayern im Gedanken schon bei der schweren Auswärtsaufgabe bei Manchester United am Dienstag waren? Jedenfalls waren im ersten Durchgang die Münchener beinahe ein Totalausfall. Spätestens nach einer Viertelstunde übernahm Werder das Kommando und bestimmte fortan das Spiel. Nachdem Herzog (12.) und Stalteri (18.) mit ihren guten Möglichkeiten noch scheiterten, resultierte die verdiente Bremer Führung aus einem von Kuffour verschuldeten Foulelfmeter. Der gefoulte Pizarro verwandelte selbst ins untere linke Eck. Ottmar Hitzfeld reagierte prompt, brachte Andersson und Salihamidzic für die leicht angeschlagenen Linke und Fink. Doch zunächst rollte weiter der Werder-Express: Bei konsequenterer Chancenauswertung hätte es auch 0:2 oder gar 0:3 stehen können. Erst in der 39. Minute konnte der deutsche Meister wieder ein Lebenszeichen von sich geben: Zickler versuchte nach einem langen Ball, den herauslaufenden Bremen-Keeper Rost zu überlupfen, doch dieser konnte das Leder mit den Fingerspitzen noch abwehren.
Die Bayern meldeten sich nach dem Seitenwechsel mit einem Paukenschlag wieder zurück: Zunächst verfehlte Salihamidzic das Tor noch knapp, doch nur eine Minute später setzte sich Elber nach einem Fehler von Verlaat im Strafraum durch und glich an Rost vorbei zum 1:1 aus. Das Spiel schien nun zu kippen, doch überraschend ging Werder in der 58. Minute erneut in Führung: Einen Kopfball von Baumann konnte Kahn nur abklatschen, Bode staubte zum 1:2 ab. Doch nun waren die Bayern aufgewacht, keine zehn Minuten später glich der kurz zuvor eingewechselte Jancker wieder aus: Nach einem Schuss von Elber fiel das Leder dem Bayern-Stürmer vor die Füße, der routiniert zum 2:2 abstaubte.
Die letzten 20 Minuten gerieten zu einem lupenreinen Schlagabtausch: Bayern drängte auf den Siegtreffer, die Bremer blieben mit ihren Kontern brandgefährlich. Einer dieser Konter führte schließlich zur Entscheidung: Pizarro köpfte nach präziser Flanke von Stalteri zum 3:2 für die Bremer ein. Bayern kämpfte erneut um den Ausgleich, doch trotz über fünf Minuten Nachspielzeit konnten die Gäste diesmal ihren Vorsprung über die Zeit retten.
Nach einem Totalausfall in der ersten Hälfte schienen sich die Bayern nach dem Wechsel wieder ins Spiel zurückkämpfen zu können. Doch auch Bremen spielte weiter munter mit und war am Ende der etwas glückliche Sieger.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend