Laufduell: Ribery (li.) versucht Arminias herzig aufzuhalten. picture-alliance
Bayern trat nach dem 2:1-Erfolg in Frankfurt auf zwei Positionen neu aufgestellt auf. Coach Jürgen Klinsmann vertraute auf Lell und Ottl anstelle von Oddo und Podolski, schickte Klose als einzige Spitze auf den Platz. Bei Bielefeld musste Trainer Michael Frontzeck nach dem 1:1 gegen Cottbus verletzungsbedingt umstellen. Halfar (Innenband im Knie) und Lamey (Bauchmuskelzerrung) fielen aus, Kauf saß nur auf der Bank. Neu im Team waren dafür Marx, Fischer und Kamper.
Die Rollen in München waren von Beginn an klar verteilt. Der Rekordmeister bestimmte das Spiel, Arminia machte es sich in der eigenen Hälfte bequem, igelte sich hinten ein und verteidigte mit Mann und Maus. Und das durchaus effektiv. War mal ein Bayern-Akteur in Position, rettete der gut aufgelegte Eilhoff im Tor der Ostwestfalen, wie bei Borowskis Schuss nach wenigen Minuten (4.).
Insgesamt aber präsentierten sich die Angriffsbemühungen der Klinsmann-Elf zu unpräzise, das finale Abspiel in die Spitze gelang nicht richtig, wenn dann eine Lücke im gegnerischen Abwehrverbund entdeckt wurde, wussten sich die Bielefelder auch unfair zu helfen – drei Gelbe Karten bis zur Pause für die Gäste waren eine deutliche Aussage.
Der 11. Spieltag
Aus dem Spiel heraus wollte den Münchnern die Führung nicht gelingen, Schweinsteiger verpasste per Fernschuss knapp (6.), ein Standard führte folgerichtig zum ersten Tor der Partie. Ribery machte es zunächst direkt, Eilhoff wuchtete den Ball nach vorne, doch postwendend kehrte die Kugel in die Gefahrenzone zurück, und Klose profitierte am schnellsten von einer Unaufmerksamkeit im Abwehrverbund der Gäste (25.).
Doch Bielefelds Antwort erfolgte nur Minuten später. Wichniarek düpierte Demichelis und spielte gefühlvoll in die Gasse auf Tesche, der dann vom zurückgeeilten Argentinier im Strafraum gefoult wurde. Ohne große Diskussionen entschied Schiedsrichter Markus Schmidt auf Strafstoß, den Wichniarek ebenso widerspruchslos im Kasten von Rensing unterbrachte (30.).
Es stand wieder pari, und bis zum Seitenwechsel änderte sich daran nichts mehr. Bayerns Bemühungen bis zum Kabinengang blieben unbelohnt. Zu wenig Inspiration und Wagemut prägten die Aktionen der Klinsmann-Elf, ehe die Mannschaften das Spiel unterbrachen.
Zur zweiten Hälfte änderte Jürgen Klinsmann seine taktische Aufstellung, stellte seine Mannschaft offensiver auf. Podolski und Kroos bekamen für Ottl und Schweinsteiger Einsatzzeit. Doch an der Szenerie änderte das zunächst nicht viel. Gegen weiterhin sehr tief stehende Arminen taten sich die Süddeutschen sehr schwer. Und Eilhoff hatte einen richtig guten Tag erwischt, entschärfte auch beste Chancen der Münchner. So hielt er auch gegen spektakuläre Versuche von Klose und Kroos seinen Kasten sauber (61.).
Bielefelds Welt in Ordnung: Kamper, Marx und Wichniarek feiern den Ausgleich. picture-alliance
Bayern verstärkte jetzt den Druck, Arminia kam in dieser Phase kaum noch zum Luftholen. Aber wenn die Ostwestfalen bereits geschlagen waren, half das Aluminium aus. Nach Eckbällen von Kroos trafen Lucio (67.) und Klose (74.) nur Metall, ehe Ribery den Bann brach und das Spielgerät nach einer schönen Stafette über Klose und Podolski in die Maschen bugsierte (76.).
Das war die Entscheidung! Denn Bielefeld konnte den erneuten Rückstand nicht mehr drehen, schwächte sich gar noch selber. Tesche kassierte nach einem rüden Foul an Ribery die Rote Karte (82.), Sekunden später fiel der Franzose dann im Strafraum nach einem Zupfer von Kauf, und Podolski bewahrte vom Punkt aus die Nerven (84.). Bayern gewann letztlich verdient die drei Punkte und hält damit den Anschluss an die Tabellenspitze.
Bayern tritt unter der Woche in der Champions League am Mittwoch beim AC Florenz an, nächsten Sonntag geht es dann in der Bundesliga ins Ruhrgebiet. Gegner dort ist der FC Schalke. Bielefeld ist international nicht gefordert. Am Samstag steht dann das Kellerduell gegen Mönchengladbach in Ostwestfalen auf dem Plan.