Bundesliga

Baumann bringt es auf den Punkt: "Chancenlos!"

Schwache Bilanz gegen die Top-Teams

Baumann bringt es auf den Punkt: "Chancenlos!"

Oliver Baumann (li.) und Andrej Kramaric waren mit der TSG gegen Stuttgart ohne Chance.

Oliver Baumann (li.) und Andrej Kramaric waren mit der TSG gegen Stuttgart ohne Chance. IMAGO/foto2press

Oliver Baumann ist eigentlich ein Mann vieler Worte, der Schlussmann der TSG Hoffenheim stellt sich in der Regel immer und weiß dann fundiert und eloquent Auskunft darüber zu geben, warum ein Spiel so gelaufen ist, wie es eben gelaufen ist. Am Samstagabend in den Katakomben der Sinsheimer Arena aber benötigte Baumann einfach nur ein Wort, um das zu beschreiben, was da zuvor 90 Minuten lang über ihn und seine Teamkollegen hereingeprasselt war: "Chancenlos!" Und damit hatte der 33-Jährige absolut recht, allenfalls in kurzen Phasen agierte die TSG als halbwegs ebenbürtiger Gegner geradezu entfesselt aufspielender Stuttgarter.

"Uns haben Mut und Aktivität gefehlt in der ersten Halbzeit. Das war nicht gut genug, um dem VfB wehzutun. Die Dinge müssen stimmen, wenn du gegen die was holen willst" kritisierte Baumann und im Endeffekt bestätigte ihn Pellegrino Matarazzo in seiner Einschätzung. "Das war hochverdient. Die erste Halbzeit war von uns zu mutlos. Wir wollten den VfB vor Probleme stellen, höher pressen. Unter dem Strich haben wir uns auch in der zweiten Halbzeit nicht oft genug durchsetzen können", fasste der Trainer der Kraichgauer das Offensichtliche zusammen und vielleicht wird ihm dabei schon etwas bange, wenn er auf den nächsten Gegner nach der Länderspielpause blickt: Dann muss die TSG zu Bayer Leverkusen, neben dem VfB spielerisch der nächste Überflieger der laufenden Saison.

Gegen Top-Sechs-Mannschaften geht wenig

Nachdem sich Hoffenheim zwischenzeitlich stabilisiert hatte, bekam der Bundesliga-Achte nun zweimal von Top-Sechs-Mannschaften deutlich die Grenzen aufgezeigt. Beim 1:3 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Sonntag schnupperte die TSG nur 20 Minuten lang an Zählbarem (was aber auch mit einer Roten Karte zu tun hatte). Insgesamt aber fügen sich diese beiden Niederlagen in ein Bild: Gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel holte Hoffenheim bis dato in der laufenden Saison exakt sechs Punkte in neun Partien, nämlich beim 3:2 in der Hinrunde in Stuttgart und beim 3:2 vor kurzem bei Borussia Dortmund. Und wenn man ehrlich ist, so kam der Sieg in Schwaben im Oktober doch sehr glücklich zustande.

Eine Schande ist die Bilanz gegen das obere Drittel übrigens keinesfalls, vielleicht einfach nur die Bestätigung dessen, was Alexander Rosen vor einigen Wochen predigte, als er Matarazzo nach einem 0:1 gegen den 1.FC Union den Rücken stärkte. Die Quintessenz der damaligen Ausführungen des Sportgeschäftsführers: Es handelt sich bei aller Ambition um eine Übergangssaison nach einer von Abstiegskampf geprägten Spielzeit 2022/23. Womöglich geht es aktuell darum, in einer offenkundig in drei Leistungsebenen aufgespaltenen Bundesliga "Best of the rest" zu werden - das wäre dann Rang sieben

Benni Hofmann

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim gegen VfB Stuttgart