Drei Clasicos binnen 25 Tagen - den Beginn machte das Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey. Nicht in der Barça-Startelf stand Lionel Messi, der angeschlagen zunächst nur auf der Bank saß. Ohne ihren Superstar gewann die Blaugrana den ersten Liga-Clasico mit 5:1, FCB-Coach Valverde ging das Risiko ein. Die Gäste aus der spanischen Hauptstadt begannen indes aktiver, rissen den Ballbesitz in den ersten Minuten an sich und meldeten sich auch zeitnah im letzten Drittel an. Kroos prüfte ter Stegen aus der Distanz (5.), eine Minute später lag die Kugel dann in den katalanischen Maschen: Vinicius flankte vom linken Flügel an den zweiten Pfosten, wo Benzema Alba entwischte und für Vazquez zurücklegte. Reals dritter Stürmer reagierte den entscheidenden Tick schneller als Lenglet und schob zum 1:0 ein (6.).
Vinicius zu hastig, Rakitic im Pech
Der Gegentreffer rüttelte den Titelverteidiger wach, die ersten Gegenstöße Barças ließen noch an Präzision vermissen. Auch Real wurde besonders in der Umschaltbewegung gefährlich, Vinicius hatte in der Entscheidungsfindung jedoch kein glückliches Händchen (13., 18.). Ebenso Messi-Vertretung Malcom, der alleine vor Navas vergab - noch bevor ein Pfiff ertönte, der dem Brasilianer eine fälschliche Abseitsposition unterstellte (20.). Einen Kopfball Piqués aus kurzer Distanz entschärfte Varane (28.), ehe Mitspieler Rakitic auf selbem Wege an der Latte scheiterte (33.). Eine Minute später vertändelte Vinicius eine weitere Chance im Strafraum der Gastgeber (34.), Suarez zwang Navas dagegen zu einer sehenswerten Parade (35.). Mit 1:0 für ein reif und effektiv spielendes Real ging es in die Katakomben.
Albas erster Auftritt
Als deutlich aktivere Mannschaft trat nach dem Seitenwechsel der von Malcom angetriebene FC Barcelona auf. Real kam seltener zu eigenen Angriffen und fand sich mehr und mehr in der defensiven Rolle wieder. Gut ging das nur bis zur 57. Minute, als Barça seinen brandgefährlichen Linksverteidiger Alba erstmals richtig in Szene setzen konnte: Lenglet schickte den pfeilschnellen Alba über den linken Flügel auf Navas zu, der nur unzureichend klärte. Suarez' Nachschuss aus spitzem Winkel landete über den Torpfosten bei Malcom, der rechts im Strafraum zeitig abzog und davon profitierte, dass Carvajal die Kugel leicht abfälschte. Ramos hatte auf der Linie gewartet, Navas war nicht rechtzeitig dorthin zurückgekommen (57.).
Messi kommt, wenig geht
Nach zwei harmlosen Fernschüssen von Coutinho (53., 62.) erfreute sich das Camp Nou an der Einwechslung Messis, der umgehend an diversen Aktionen beteiligt war, die dem Argentinier aber überwiegend misslangen. Der ebenfalls eingewechselte Alena kam an der Strafraumgrenze zum Abschluss, Carvajal blockte den Schuss grätschend ab (78.). Nachdem Barça lange Zeit mehr in das Spiel investiert hatte, witterten die Königlichen in der Schlussphase noch einmal Morgenluft, schielten in Richtung Auswärtssieg. Bale vergab jedoch aussichtsreich (81.), Kroos' Flachschuss wurde von Piqué geblockt (87.) Im Hinblick auf einen in den nächsten Wochen jeweils anspruchsvollen Terminkalender - inklusive dem Rückspiel - nahmen beide Teams in den letzten Minuten den Fuß vom Gas und schienen sich auf das 1:1-Remis geeinigt zu haben.