Großer Jubel nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit bei Frahn. Am Ende verlor Babelsberg mit 1:2. dpa
Dietmar Demuth wartete mit seiner Mannschaft aus Babelsberg vor dem Duell gegen Mainz noch auf den Ligastart der Regionalliga Nord. Von den insgesamt neun Neuzugängen standen mit Unger, Surma, Kolm, Ergirdi und C. Lange gleich fünf Akteure in der Startelf. Größte Sorge bei den Hausherren war, dass mit Jonelat einer der wichtigsten Abwehrspieler fehlte. Mainz-Trainer Jörn Andersen, in der Sommerpause aus Offenbach gekommen, konnte ebenfalls vor dem Beginn der Saison einige Neue in seinen Reihen begrüßen. Mit Heller, Bungert, van der Heyden und Bancé durften auch gleich vier Neuverpflichtungen in der Anfangsformation auflaufen. Lediglich auf Stürmer Borja (Verletzung) und Soto (Sperre) konnte er nicht zurückgreifen.
Die Mainzer zeigten von Beginn an, dass sie sich hier nicht blamieren wollten. Und so spielten sie auch. Feldüberlegen und ruhig trugen sie ihre Angriffe nach vorne und suchten den Torabschluss. Bis auf zwei Aluminiumtreffer von Baljak (8., 20.) sprangen aber keine wirklich gefährlichen Aktionen in der ersten halben Stunde heraus. Aber auch die Babelsberger zeigten mit einem schönen Schuss von Hartwig, dass sie ihr Tor erzielen wollten (12.). Ansonsten machten die Gastgeber die Räume in der Defensive sehr eng und rutschten mit ihrer Viererkette schnell hinten heraus, um die Abseitsfalle oft erfolgreich aufzubauen.
zum Thema
Nach gut 30 Minuten drehten die Mainzer etwas an der Temposchraube. Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth gestikulierte in dieser Phase immer energischer, da sich seine Mannschaft immer tiefer an den eigenen Strafraum zurückdrängen ließ. Dennoch stand seine Defensive gut geordnet und sicher. Lediglich in der Offensive verlor man viel zu oft durch überhastete Aktionen das Spielgerät. Begünstigt wurde die gute Defensivleistung natürlich auch dadurch, dass die Andersen-Elf zu behäbig und oft einfallslos ihre Angriffe vortrugen. Kurz vor dem Seitenwechsel hätten sich die Mainzer nach einem Fasteigentor durch Bungert (36.) und einem Kopfball von Ergirdi (44.) nicht über einen Rückstand beschweren dürfen.
Wer nach dem Seitenwechsel auf eine Besserung des Mainzer Spiels wartete, wurde leider enttäuscht. Einfallslos in der Offensive stellten sie die Hausherren mit zahlreichen langen Bällen kaum vor große Probleme. Lediglich bei Standardsituationen strahlten die Gäste etwas an Gefahr aus, aber selbst solche Chancen wussten sie nicht zu nutzen. Die Demuth-Elf hingegen wurde immer mutiger und frecher. Sie spielte in ihren Möglichkeiten stark als Kollektiv und hatte einen Treffer einige Male auf dem Fuß. Die beste Chance hatte Oumari mit einem strammen Schuss kurz vor Schluss, der noch am Pfosten gekratzt hat (90.).
In der Nachspielzeit schien der Traum geplatzt zu sein. Nach Ablage von Bancé jagte Feulner das Leder aus spitzem Winkel noch zur Führung unter die Latte (90. +1). Aber Babelsberg wollte nicht als Verlierer vom Platz gehen und bekam einen Freistoß. Der eingewechselte Moritz hämmerte den Ball aus 16 Metern mir rechts flach ins Torwarteck und bejubelte wild den Ausgleich (90. +3).
In der ersten Hälfte der Verlängerung änderte sich nicht viel am bisherigen Spielverlauf. Babelsberg stand gut in der Defensive, verspielte aber aussichtsreiche Angriffe leichtsinnig. Auf der anderen Seite agierte Mainz im Angriff völlig plan- und ideenlos, oft mit langen Bällen. Der zweite Abschnitt begann für Mainz nach Maß: Erneut bereitete Bancé vor. Nur diesmal vollendete Neuzugang Bogavac mit einem klasse Schuss (107.). Am Ende konnten müde Babelsberger dem glasklaren Favoriten nicht nochmals ein Bein stellen und mussten sich mit dem Aus in der ersten Runde und einem klasse Spiel zufrieden geben.
Die 2. Runde wird am 23./24. September ausgetragen. Der FSV Mainz 05 startet am kommenden Freitag mit einem Heimspiel gegen Kaiserslautern in die neue Saison. Der SV Babelsberg bestreitet am Samstag sein erstes Pflichtspiel in der Regionalliga Nord.