Als Sportdirektor Ivica Grlic und Trainer Michael Köllner im April beim FC Ingolstadt anfingen, befand sich der Verein im freien Fall. "Es war eine sehr kritische Situation", blickt Grlic im kicker-Interview (aktuelle Montagausgabe) zurück. Während die Schanzer zur Winterpause Mitte November noch auf Platz 4 standen, ging es in der Rückrunde krass bergab.
"Wir hatten unter anderem großes Verletzungspech, sodass die Aufstellungen vor und nach der Winterpause deutlich voneinander abwichen", versucht Grlic den Leistungsabfall zu erklären. Statt des Wiederaufstiegs hatte plötzlich der Klassenerhalt Priorität - immerhin dieser wurde geschafft, während die lukrative Teilnahme am DFB-Pokal verpasst wurde.
Kein auslaufender Vertrag wurde verlängert
Nun muss der Sportdirektor kräftig anpacken. Kein auslaufender Vertrag wurde verlängert. "Dem Team fehlen die Argumente", sagt Grlic und unterstreicht: "Nur Lücken zu füllen, wäre zu wenig. Wir haben diese Woche mit jedem Einzelnen im Kader über seine Perspektive beim FCI gesprochen. Uns werden sicherlich auch Spieler verlassen, die noch unter Vertrag stehen."
Wo der größte Handlungsbedarf besteht, wollte der 47-Jährige nicht beantworten. "Auf eine konkrete Position möchte ich mich nicht festlegen. Was ich aber sagen kann: Wir brauchen andere Spielertypen, die zu unserer Spielphilosophie passen."
Die drei Zweitliga-Absteiger Bielefeld, Regensburg und Sandhausen plus Dresden haben es in sich."
Ivica Grlic
Ein solcher scheint Mittelfeldspieler Moritz Seiffert (22) zu sein. Der Linksfuß wurde am Montag vorgestellt, kommt von Viktoria Berlin und ist nach dem "offensiven Defensiven" Leon Guwara (Jahn Regensburg) der zweite Neue bei den Schanzern.
Nach dem Zweitliga-Abstieg im Sommer des vergangenen Jahres hatte der FCI einen Zweijahresplan ausgerufen. Dementsprechend ist das Saisonziel für die kommende Saison eigentlich der Wiederaufstieg. Grundsätzlich findet Grlic es "super", wenn sich ein Klub hohe Ziele steckt. "Trotzdem wollen wir demütig bleiben, die drei Zweitliga-Absteiger Bielefeld, Regensburg und Sandhausen plus Dresden haben es in sich."
