Im Vergleich zum Pflichtspielauftakt beim glanzlosen 2:0 im DFB-Pokal gegen den FV Ravensburg konnte Trainer Dirk Schuster bei seiner Bundesligapremiere als FCA-Trainer wieder auf Kapitän Verhaegh zurückgreifen, der seine Sprunggelenksverletzung geradeso rechtzeitig auskuriert hatte. Opare musste weichen. Neuerwerb Schmid (Hoffenheim) fehlte noch im Aufgebot.
Wie schon beim 2:1-Sieg im Pokal beim FSV Frankfurt blieb Spielführer und Torhüter Benaglio nur ein Platz auf der Bank, stattdessen setzte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking auf Casteels. In der Innenverteidigung erhielt Knoche diesmal den Vorzug vor Ascues.
Ohne einen Neuzugang in der Startelf dauerte die Findungsphase bei den Fuggerstädtern nicht allzu lange. Von Anpfiff weg erarbeiteten sich die Augsburger ein optisches Übergewicht und setzten auf ein gepflegtes Aufbauspiel. Zumindest bis zur Mittellinie, denn dort attackierten Dost & Co den FCA aggressiv und provozierten etliche unpräzise lange Bälle.
Die Wölfe zogen sich in den Anfangsminuten gänzlich zurück, agierten äußerst ängstlich - verbuchten bei ihrem ersten sanften Vorstoß in Person von Draxler aber zumindest den ersten Abschluss, der Hitz nicht zum Schwitzen brachte (11.). Mit dieser Aktion wendete sich das Blatt zu Gunsten der Hecking-Schützlinge, die aber ebenso wenige Raumgewinne erzielten wie die Augsburger.
Dosts feines Füßchen
Durch sauberes Kurzpassspiel holte sich der VfL zwar eine gewisse Ballsicherheit, trotzdem hatten kreative Elemente höchsten Seltenheitswert - bis zum blitzsauberen 1:0: Caligiuri marschierte links locker-leicht an Kohr vorbei und flankte halbhoch auf Dost, der die Kugel herrlich per Hacke auf Didavi ablegte. Bei seinem Bundesliga-Debüt im Wolfsburg-Dress wuchtete der Ex-Stuttgarter den Ball aus 14 Metern unhaltbar in das linke Kreuzeck (35.).
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Eine einzige flüssige Kombination reichte den Wölfen, um gegen ansonsten konzentriert verteidigende Fuggerstädter den Vorsprung mit in die Pause zu nehmen.
Die bayerischen Schwaben kamen mit einer kräftigen Portion Kraft und Wille aus der Kabine, drängten den VfL einige Minuten tief hinten rein. Mehr als eine gefährliche Hereinnahme von Koo, die Knoche knapp am eigenen Kasten vorbeistocherte (48.). Bis fünf Meter vor dem Strafraum sah es beim FCA ordentlich aus, am Ende fehlte aber stets ein Abnehmer in vorderster Front.
Kräfteschwinden beim FCA - Rodriguez' Schlusspunkt
Durch das ständige Anrennen der Hausherren boten sich den Niedersachsen zwangsläufig Räume für schnelle Tempogegenstöße. Draxler hätte nach starkem Dribbling lieber selbst abschließen sollen (58.), Didavi im Strafraum besser den freistehenden Nebenmann Dost bedient (61.). Caligiuri machte bei seinem 18-Meter-Hammer vieles richtig, Hitz flog durch die Luft und parierte (70.).
Und Augsburger Abschlüsse? Bobadilla produzierte noch die gefährlichste Gelegenheit, drehte das Leder aus 17 Metern aber am langen Eck vorbei (64.). Ansonsten lag das Problem der bayerischen Schwaben klar auf der Hand: Fehlende Durchschlagskraft. In den Schlussminuten gingen der Schuster-Elf dann auch noch die Körner aus, sodass der VfL die Entscheidung und zeitgleich den Endstand herbeiführte: Rodriguez hämmerte einen Freistoß aus 17 Metern zentraler Position mittig in die Maschen (89.).
Nach der Länderspielpause gastiert Augsburg am 11. September bei Werder Bremen (15.30 Uhr). Bereits tags zuvor greifen die Wölfe mit einem Heimspiel gegen den ebenfalls siegreichen 1. FC Köln ein (15.30 Uhr).