Augsburgs Coach Martin Schmidt tauschte nach dem 3:1 in Frankfurt dreimal Personal aus: Torhüter Kobel war nach seinem Zusammenstoß am vergangenen Spieltag nicht rechtzeitig fit geworden und wurde durch Luthe ersetzt. Danso und Max starteten außerdem anstelle von Koo (Grippe) und Finnbogason (Saisonaus wegen Sehnenverletzung in der Wade) .
Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl nahm im Vergleich zum 0:1 gegen Leverkusen drei Veränderungen vor: Beck (Bank), Ascacibar (Rot-Sperre) und Didavi (Bank) wurden durch Baumgartl, Insua und Gomez ersetzt.
Omnipräsenter Hahn in der Anfangsphase
Die Anfangsphase gehörte den forsch aufspielenden Hausherren: Hahn kam nach einer Ecke noch zu keinem zielgerichteten Abschluss (6.), drei Minuten später blockte Kempf einen Versuch des Augsburgers, nachdem zuvor Richter eine Flanke frei vor dem Tor knapp verpasst hatte (9.). In der 11. Minute initiierte Hahn schließlich den Angriff zum 1:0, schickte Schmid über den rechten Flügel nach vorne, dessen scharfe Flanke Khedira mit einer anspruchsvollen Direktabnahme ins rechte Eck verwandelte. Die VfB-Defensive präsentierte sich zu passiv - wie nur sieben Minuten später nach einer Ecke: Schmid führte einen Eckstoß aus, Hahn machte einen Schritt nach vorne und verschafft sich gegen Zuber damit den entscheidenden Platz, um die Hereingabe anzunehmen und dann trocken ins linke Eck zu schießen - 2:0 (18.)!
Bundesliga, 30. Spieltag
Stuttgart, das zuvor durch Gomez aus spitzem Winkel (14., Luthe hielt), seine erste Chance verbucht hatte, wäre um ein Haar die richtige Antwort gelungen, doch Gonzalez traf seitlich vor dem Tor den Ball nicht richtig (20.), Essweins Direktabnahme flog neben das Tor (23.). Es sollten vor der Pause die letzten Offensivaktionen des VfB sein. Nach nicht einmal 30 Minuten mussten die Gästen den nächsten Tiefschlag einstecken: Richter zog zentral das Tempo an und bediente Max, der vorbei an Zieler zum 3:0 traf (29.). Danach passierte bis zur Pause wenig, Augsburg kontrollierte das Spiel und hielt das Weinzierl-Team vom eigenen Strafraum fern.
Demütigung in Augsburg: Ratlosigkeit beim VfB Stuttgart. imago
Richter scheitert erst, trifft dann aber sehenswert
Weinzierl reagierte zur Pause, stellte ein zweites Mal(diesmal auf 4-3-3-) um und schickte mit Didavi und Donis (für Esswein und Insua) zwei frische Offensivkräfte ins Spiel. Erfolg hatten die Maßnahmen aber nicht. Richter scheiterte erst an Zieler (48.), überwand den VfB-Keeper dann aber mit einer technisch anspruchsvollen Volleyabnahme zum 4:0 (53.). Die Stuttgarter Defensive hatte sich einmal mehr nicht bundesligatauglich präsentiert - wie auch fünf Minuten später: Hahn bediente Max, der flach zum 5:0 einschob (58.). Dann verhinderte Zieler gegen Hahn Schlimmeres (62.).
Moravek verpasst das 7:0
In der Folge hätte der VfB Ergebniskosmetik betreiben können, Didavi (64.) und Gomez aus kurzer Distanz (66.) brachten den Ball aber nicht über die Linie. Dann sorgte Richter nach lockerem Sprint durch das Zentrum - auch Castros taktisches Foul verpuffte - mit einem satten Rechtsschuss für das 6:0 (68.). Nun ließen es die Hausherren etwas ruhiger angehen. Während der VfB vergeblich am Ehrentreffer arbeitete (81., 85.), verhinderte Zieler gegen Moravek das 0:7 (85.). Somit blieb es beim verdienten 6:0-Sieg der Augsburger.
Die Fuggerstädter, die dem endgültigen Klassenerhalt damit ganz nahe sind, empfangen am Freitag (20.30 Uhr) Leverkusen. Für Stuttgart geht es am Samstag (18.30 Uhr) gegen Gladbach weiter.