Auf beiden Seiten gab es jeweils nur einen Wechsel: Augsburgs Trainer Markus Weinzierl brachte Ottl für Baier, der beim 1:0-Sieg bei Werder Bremen seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte und nun gesperrt zuschauen musste. Nürnbergs Coach Michael Wiesinger indes konnte wieder auf Chandler, der beim 1:1-Remis gegen den SC Freiburg gelbgesperrt gefehlt hatte, zurückgreifen. Der Deutsch-Amerikaner verdrängte Frantz aus der Startelf. Damit war auch die Frage nach dem Linksverteidiger bei den Franken geklärt: Plattenhardt erhielt erneut den Vorzug vor Pinola.
"Tatsache ist, dass wir vor Augsburg stehen", hatte Wiesinger im Vorfeld der Partie erklärt und damit klar gestellt, dass der Druck auf Seiten der Fuggerstädter lastet. Dementsprechend defensiv traten die Franken in der mit 30.660 Zuschauern ausverkauften SGL-Arena dann auch auf! Der Club zog sich in die eigene Hälfte zurück und überließ den Augsburgern weite Teile des Feldes, ohne dabei echte Gefahr vor dem eigenen Tor aufkommen zu lassen.
Der 25. Spieltag
Der FCA zeigte sich durchaus bemüht, fand die Lücke in der dicht gestaffelten fränkischen Deckung aber nicht. Immer wieder probierten es die Hausherren mit dem langen Ball auf die Außenbahnen, Zwingendes sprang dabei allerdings nicht heraus. Mit Ausnahme von Werner, der nach einer Viertelstunde freistehend vor Schäfer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde, brachten die Gastgeber im Grunde nichts zustande.
Die Fuggerstädter hatten nahezu 70 Prozent Ballbesitz, wussten damit aber wenig anzustellen. Viele Querpässe und keine Überraschungsmomente erleichterten den Nürnbergern das Leben. Es lief nach dem Geschmack der Franken, die nach 21 Minuten dann auch noch zuschlugen: Pekhart setzte sich bei einem weiten Abschlag von Schäfer gegen zwei Mann durch und leitete per Kopf weiter auf Esswein. Dieser drang in den Sechzehner ein und legte mit Übersicht quer nach hinten zu Kiyotake, der aus 13 Metern technisch anspruchsvoll volley vollendete.
Schäfer beschenkt Werner - Nürnberger Wirkungstreffer nach der Pause
Fingerzeig: Augsburgs Werner nach dem zwischenzeitlichen 1:1. picture alliance
Die Augsburger zeigten sich von dem Rückstand unbeeindruckt und drängten fortan mutig auf den Ausgleich, zunächst jedoch ohne durchschlagenden Erfolg - Koo per Freistoß (25.) und Werner aus der Distanz (29.) näherten sich noch an, ehe Schäfer ein folgenschwerer Fehler unterlief: Der FCN-Kapitän hatte einen an Werner-Kopfball fast schon sicher, der Ball glitt ihm jedoch unglücklich durch die Hände und rutschte ihm dann auch noch durch die Beine ins Tor - 1:1 (36.). Mehr passierte in einem weitgehend ereignislosen ersten Durchgang nicht mehr.
Wiesinger reagierte zur Pause und brachte den erfahrenen Pinola für Plattenhardt, der zuvor mit dem quirligen Duo Vogt/Hahn so seine Probleme gehabt hatte und auch schon verwarnt worden war. Ansonsten änderte sich aber nichts: Augsburg machte weiter das Spiel und gab über Ji einen ersten Warnschuss ab (48.). Nürnberg stand tief und setzte über Konter immer wieder Nadelstiche. So auch nach 53 Minuten, als Kiyotake von Callsen-Bracker gerade noch so vor dem FCA-Strafraum gefoult wurde. Den anschließenden Freistoß aus etwas mehr als 16 Metern, leicht linker Position, schweißte Esswein allerdings mit viel Wucht flach in die Maschen (54.).
Der Club war wieder im Soll, Augsburg gefordert. Der erneute Rückstand machte sich beim FCA aber bemerkbar, die Hausherren blieben zwar auch im weiteren Verlauf bemüht, wirkten in ihren Offensivaktionen allerdings gehemmt. Bis auf zu ungenaue Fernschüsse von Werner (62.) und Ottl (68.) strahlte die Augsburger keinerlei Torgefahr aus. Auch die Hereinnahmen von Oehrl und Moravek verpufften weitgehend wirkungslos. Das lag auch an der bärenstarken Abwehr der Nürnberger, die mit Laufarbeit immer wieder die Räume stopften, den Augsburgern so den Zahn zogen und am Ende die drei Punkte verdient mit nach Hause nahmen.
Beide Mannschaften sind wieder am Samstag, den 16. März, gefordert: Augsburg tritt beim Hamburger SV an (15:30 Uhr), Nürnberg empfängt zeitgleich den FC Schalke 04.