Augsburgs Trainer Jos Luhukay nahm nach dem 1:1 von Bremen in der Vorwoche zwei Veränderungen in seiner Startformation vor: In der Defensive ersetzte Ostrzolek Davids und im Sturm kam Nando Rafael für Hain zum Einsatz. Nur eine Position besetzte Stale Solbakken auf Seiten des 1. FC Köln nach dem 1:6-Debakel gegen Dortmund neu. Auf der rechten Außenverteidigerposition begann Jemal für Brecko.
Die Heimelf kam gut in die Partie und begann sofort die Abwehr der Kölner unter Druck zu setzen. Dabei war FC-Keeper Rensing früh gefordert. Zunächst fing er einen Freistoß von Bellinghausen ab (3.), dann hielt er sicher gegen einen Direktschuss von Baier (8.). Die dickste Möglichkeit der Gastgeber tat sich in der zehnten Minute auf, als Nando Rafael für Bellinghausen im Strafraum auflegte. Doch auch in dieser Szene blieb Rensing Sieger und klärte mit einem Klasse-Reflex.
Der 28. Spieltag
In der Folgezeit kamen die Kölner zwar besser in die Partie, da der Druck der Augsburger nachließ, doch konstruktives Spiel nach vorne war bei den Gästen nicht zu sehen. Anders die Augsburger, die immer wieder, vor allem über die linke Seite, gefährlich nach vorne stießen. Es war wenig überraschend, dass auch der Führungstreffer der Hausherren über links vorbereitet wurde. Bellinghausen beschäftigte an der Strafraumecke zwei Kölner Verteidiger, die nicht entschlossen genug eingriffen. Der Augsburger legte ab für Koo, der aus 18 Metern abzog und den Ball per Flachschuss zur Führung links unten versenkte (19.).
In der Folgezeit wirkte Köln angeschlagen. Die Augsburger hatten wenig Mühe, die Angriffsversuche der Gäste bereits im Keim zu ersticken. Zudem gingen zu viele Zweikämpfe an die Heimelf. Jentzsch im Augsburger Kasten war zur Tatenlosigkeit verurteilt. Auf der Gegenseite brachten die Luhukay-Schützlinge immer wieder die rechte Kölner in Schwierigkeiten und sorgten damit für Gefahr für Rensing. Die beste Gelegenheit hatte aber Bellinghausen mit einem Weitschuss, den Rensing in der 36. Minute halten konnte.
In den Schlussminuten der ersten Hälfte wurde das Spiel turbulent. Dafür sorgte vor allem Schiedsrichter Welz mit zwei Elfmeter-Entscheidungen. Zunächst waren die Kölner an der Reihe. Podolski nahm den Ball im Strafraum mit der Brust an und wurde dabei von Sankoh bedrängt. Baier wollte offenbar klärend eingreifen, traf den Kölner Nationalspieler allerdings mit dem Fuß am Rücken. Welz entschied sofort auf Strafstoß, den Podolski sicher verwandelte (42.).
Die Kölner wähnten sich danach offenbar schon mit einem Unentschieden in der Kabine, doch die Gastgeber setzten noch einmal nach. Koo schickte vor dem Strafraum Baier mit einem Steilpass los. Sereno versuchte im Strafraum noch zu retten und räumte mit einer ungestümen Aktion Baier und Ball ab. Schiedsrichter Welz sah ein elfmeterwürdiges Foul und zeigte erneut auf den Punkt. Nando Rafael erwies sich als nervenstark und versenkte die Kugel zur Augsburger Pausenführung hinter Rensing (45.).
Kölns Coach Stale Solbakken versuchte nach Wiederanpfiff mit Brecko für Peszko mehr Stabilität ins Spiel der Gäste zu bekommen, doch in der Partie änderte sich wenig. Der FCA war ständig im Vorwärtsgang unterwegs, während sich die Kölner seltsam passiv und harmlos präsentierten.
Ohne den ganz großen Druck aufbauen zu müssen kamen die Augsburger immer wieder zu Möglichkeiten und die Kölner mussten froh sein, Mitte der zweiten Hälfte nur mit einem Tor in Rückstand zu sein. Bellinghausen beförderte in der 54. Minute einen Freistoß nur denkbar knapp über das Tor. Nando Rafael wurde in der 61. Minute im letzten Moment von Brecko gestoppt und Ndjeng jagte in der 63. Minute den Ball völlig frei stehend Richtung Tribüne. Dem gegenüber stand lediglich ein Weitschuss von Podolski, der fast schon in die Kategorie Verzweiflung einzuordnen war und Jentzsch kaum forderte (62.).
Für die Schlussphase gaben beide Trainer die Richtung mit ihren Auswechslungen vor. Stale Solbakken setzte mit Chong Tese für Geromel auf Offensive, während Jos Luhukay mit Callsen-Bracker für Ndjeng auf "Halten" setzte.
Wer einen Sturmlauf der Kölner erwartet hatte, sah sich aber getäuscht. Augsburg setzte nach und hatte die Chancen. Allerdings müssen sich die Luhukay-Schützlinge den Vorwurf gefallen lassen, nicht frühzeitig für klare Verhältnisse im Spiel zu sorgen. Vor allem Kölns Torwart Rensing entwickelte sich zum Albtraum der Augsburger Stürmer. Gegen Mölders retete er in der 80. und 85. Minute zwei Mal fantastisch.
Doch aller Einsatz des Keepers reichte für den FC nicht. Auch in den Schlussminuten waren die Hausherren dem dritten Tor näher als Köln dem Ausgleich. Trotz der Wichtigkeit der Partie konnten sich die Kölner vor allem in der Offensive nicht am Riemen reißen und blieben bis zum Schlusspfiff blass und ohne echte Tormöglichkeit.
Augsburg gastiert am Samstag beim FC Bayern (15:30 Uhr). Köln spielt am Samstag zeitgleich gegen Werder Bremen.