Augsburgs Coach Markus Weinzierl richtete den Fokus nach der 1:3-Auftaktpleite bei Athletic Bilbao in der Europa League auf die Bundesliga. Für das Heimspiel gegen Hannover 96 drehte der 40-Jährige deswegen gleich viermal am Personalkarussell: Für Callsen-Bracker, Feulner, Ji (alle Bank) und Baier (regenerative Pause) rückten Hong, Stafylidis, Koo und Werner in die Startelf.
Bei den Gästen wurde hingegen nur eine Umstellung vorgenommen: Hannovers Trainer Michael Frontzeck rotierte Innenverteidiger Felipe, der bei der 2:4-Heimniederlage gegen Dortmund eine schwache Vorstellung abgeliefert hatte (Kicker-Note 6), auf die Bank. Für ihn feierte Schulz nach seiner Rückenverletzung sein Comeback.
Die Hausherren erwischten den besseren Start und kamen trotz Europa League-bedingter Doppelbelastung frischer und motivierter in das Spiel. Zwar gingen die Augsburger in den Anfangsminuten kein allzu großes Risiko im Spiel nach vorne ein. Allerdings bemühte sich vor allem die rechte Seite um die beiden Aktivposten Verhaegh und Esswein um ein geordnetes Aufbauspiel.
Esswein und Verhaegh zielsicher
Die ersten Duftmarken setzten allerdings die Hannoveraner: Aus der zweiten Reihe behielt Hitz jedoch gegen Prib (22.) und Andreasen (24.) zweimal die Oberhand. Effizienter gingen hingegen die Fuggerstädter mit ihren Möglichkeiten um. Nach einem Verhaegh-Zuspiel zirkelte Esswein den Ball von der rechten Strafraumecke mustergültig in die lange Ecke und ließ Zieler mit seinem platzierten Linksschuss keine Abwehrchance (29.).
Im direkten Folgeangriff mussten die Niedersachen den nächsten Rückschlag hinnehmen: Nachdem Marcelo den aufgerückten Werner im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht hatte, trat Kapitän Verhaegh den darauffolgenden Strafstoß in die linke, untere Ecke. Zwar ahnte H96-Schlussmann Zieler die Ecke, jedoch konnte der deutsche Nationaltorhüter den zweiten Gegentreffer nicht verhindern (32.).
Der 5. Spieltag
Die Frontzeck-Elf übernahm daraufhin mehr Verantwortung für die Partie, Kiyotake scheiterte mit einem erneuten Distanzschuss aber knapp (43.). Somit ging der FCA mit einer verdienten 2:0-Führung in die Kabine.
96: Wirkungs- und ideenlos
Wer jedoch nach dem Seitenwechsel auf eine Aufholjagd der Niedersachsen gehofft hatte, wurde enttäuscht. Denn die krisengebeutelten Hannoveraner konnten im zweiten Durchgang keine Akzente mehr setzen. Viel zu zaghaft agierte die Angriffsreihe der Gäste, während die Abwehr mit dem gezielten Flügelspiel der Hausherren sichtlich Probleme hatte.
Auf der anderen Seite verpassten die Augsburger gar eine noch höhere Führung: Allen voran der unglücklich agierende Sturmtank Matavz vergab mehrere gute Möglichkeiten fahrlässig (59.,61.). Bis zum Schlusspfiff sollte sich an dem Ergebnis nichts mehr verändern.
Augsburg ist nach dem ersten Ligasieg am Mittwoch (20 Uhr) beim Gastspiel in Mönchengladbach gefordert. Hannover 96 tritt zeitgleich zum Krisenduell beim VfB Stuttgart an.