FCA-Trainer Markus Weinzierl reagierte auf die 0:2-Pleite bei 1899 Hoffenheim mit zwei personellen Wechseln: Neuzugang Djurdjic (Greuther Fürth) begann im Sturm für Matavz, Parker (kam aus Mainz) startete anstelle von Caiuby. BVB-Coach Jürgen Klopp brachte im Vergleich zum 0:2 gegen Bayer Leverkusen gar dreimal frisches Personal: Weidenfeller kehrte für Langerak als Nummer eins zurück, außerdem begannen Subotic und Großkreutz für Ginter und Immobile.
Ein klein wenig mit dem Rücken zur Wand standen derweil beide Teams. Deswegen hatte im Vorfeld Coach Klopp "eine Reaktion" seiner Truppe gefordert, während FCA-Manager Stefan Reuter angeführt hatte: "Uns fehlt die Selbstverständlichkeit."
Eiskalter BVB vs. ideenarmer FCA
Mit der Unterstützung der eigenen Fans begannen die bayerischen Schwaben die Partie durchaus ordentlich. Das lag allerdings auch daran, dass der BVB über die vollen ersten 45 Minuten wenig Offensivpressing spielte. Der FCA konnte so ruhig aufbauen, erst nach der Mittellinie machten die Gäste richtig Druck. Das aber war genau das richtige Mittel: Denn erstens fehlten den Fuggerstädtern die Ideen in der Offensive, zweitens lauerten die Borussen auf schnelle Gegenzüge. Von denen wurde einer gleich eiskalt ausgenutzt, nachdem Augsburg nicht aufgepasst hatte - und schon rollte der BVB-Express: Über rechts kam erst Mkhitaryan, der in der Mitte Reus anspielte. Der Nationalspieler hatte zu viel Platz, nahm Tempo auf und arbeitete sich mit einem einfachen Doppelpass in den Strafraum vor. Es folgte ein Haken und frei vor Torwart Hitz der kühle Flachschuss mit links ins lange Eck (11.).
Doppelschlag und auf Konter lauern - der BVB in Halbzeit eins beim FC Augsburg. Getty Images
Mit der Führung im Rücken zahlte sich die Gangart der Gäste erst recht aus: Augsburg fand keinen Weg durch die engen Lücken bei Schwarz-Gelb, während das Team von Trainer Jürgen Klopp wieder zuschlug. Dieses Mal war es ein Standard und wieder war der FCA nicht aufmerksam genug. Reus chippte einen Eckball von rechts nach innen. Dort stieg Sokratis hoch, Klavan kam nicht heran und der Augsburger Stadion-Techniker musste auf 2:0 stellen (14.). Mit einigen schön vorgetragenen Kontern hätten die Westfalen gar noch auf 3:0 stellen können, doch Schlussmann Hitz konnte jeweils parieren (30. und 40.). Eine Großchance verbuchten dann jedoch noch die Hausherren, das hätte der Anschluss sein müssen: Feulner nutzte etwas Unordnung aus der Mitte heraus, schickte Djurdjic frei in Richtung Weidenfeller. Der ehemalige Fürther schloss flugs ab, bugsierte den Ball jedoch rechts am Pfosten vorbei (37.).
Der 2. Spieltag
BVB macht weniger, FCA mehr
Mit der verdienten wie komfortablen Führung im Rücken starteten die Dortmunder auch in den zweiten Durchlauf. Augsburg mühte sich zwar, doch bei Ballverlust wurde es stets gefährlich. Großkreutz und Durm verzeichneten erste gute Torannäherungen (48. und 49.). Der FCA kam derweil nur zu zwei Distanzschüssen - Feulner und Halil Altintop (50. und 52.). Den Fuggerstädtern war durchaus mehr Esprit und Wille anzumerken, doch Subotic und Co. erstickten die Vorstöße der Hausherren stets im Keim.
Mit fortschreitender Spielzeit kam der FCA immer besser rein, während der BVB etwas weniger im Spiel nach vorne machte. Doch Chancen waren bis auf zwei weitere Distanzversuche von Joker Bobadilla und Callsen-Bracker Fehlanzeige (62. und 63.). Dortmund dagegen fuhr einige vielversprechende Konter, es fehlte alleine an der letzten Konsequenz (65. und 66.).
Entscheidung? Hochspannung!
In der Schlussphase nahm die Begegnung zunächst an Niveau ab. Zwar wollten die Hausherren, doch konnten sie nicht. Bobadilla sorgte mit einem Freistoß immerhin für etwas Gefahr (74.). Nach einem Konter fiel schließlich die Entscheidung - dachten zunächst alle: Reus brachte eine Flanke nach innen, die über Umwege im Rückraum bei Mkhitaryan landete. Der Mittelfeldmann schloss hart ab, zwang Hitz zu einer Glanzparade. Im Nachfassen hatte Ramos keine Probleme mehr, staubte zum 3:0 für seine Farben ab (78.). Doch nun wurde es wild: Der BVB wähnte sich sicher, hätte zudem noch einen Elfmeter bekommen können (89.), doch Augsburg spielte nun ohne Druck auf - und wie. Bobadilla mit rechts sowie Matavz mit dem Kopf und jeweils nach Baba-Flanken kamen die Fuggerstädter noch einmal gewaltig auf (82. und 89.) - und bis auf 2:3 heran. Dortmund, das in dieser Phase komplett den Faden verlor, zitterte gewaltig, brachte am Ende aber den verdienten Dreier nach Hause.
Am Sonntag (14. September, 15.30 Uhr) muss der FC Augsburg bei der Eintracht aus Frankfurt antreten, einen Tag vorher (15.30 Uhr) empfängt Dortmund den SC Freiburg.